Rückblick auf das Kinojahr: Hunger nach Filmen und ein Kulturbruch

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Von Frédéric PonsardSabine Sans
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Für die Filmindustrie war es kein gutes Jahr: Dank Corona waren die Kinos lange geschlossen. Die Branche merkt den wachsenden Druck durch die Streaming-Kanäle.

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Das Kinojahr 2020 hat mit "1917" vielversprechend begonnen, einem Erste-Weltkriegs-Drama von Sam Mendes, dem Regisseur mehrerer James-Bond-Filme. Der Streifen wurde in Großbritannien mit 7 Bafta-Preisen ausge zeichnet, darunter Bester Film und Beste Regie.

Die Oscar-Verleihung war mehr als überraschend: Der unbekannte südkoreanische Regisseur Bong Joon-ho gewann den Oscar für den besten Film; Sein Streifen "Parasite" räumte 3 weitere Oscars ab.

Donnerschlag für Hollywood

Ein Donnerschlag für Hollywood und die Welt des Kinos war die Universal Pictures-Meldung, dass der 25. James-Bond-Film verschoben wird. Der ursprünglich für April 2020 geplante Blockbuster soll im Frühjahr 2021 in den Kinos anlaufen... wenn alles gut geht!

Warner Bros. war die einzige Film- und Fernsehgesellschaft, die mit "Tenet" das Risiko einging, in Pandemiezeiten einen Blockbuster herauszubringen – der dann auch an Einnahmen zu wünschen übrig ließ.

Zum Sommerende, zwischen zwei Lockdowns, brachte der dänische Regisseur Thomas Vinterberg dem Publikum mit "Der Rausch" ein wenig Spaß. Der Film wurde in vielen europäischen Ländern gespielt und kam bei Kritikern und Publikum gut an. Vinterberg sagte euronews im Oktober: "Es gibt einen Hunger nach Filmen, die Leute strömen ins Kino, und es funktioniert. Unsere Corona-Zahlen gehen zurück, die Leute gehen ins Kino, schön, dass das tatsächlich möglich ist."

Andere Filme schafften es nicht auf die große Leinwand, wie z.B. "Pinocchio" von Matteo Garrone, der nur in Italien und dann als Video-on-Demand oder auf Streaming-Kanälen veröffentlicht wurde.

Wachsende Konkurrenz der Streaming-Kanäle

2020 ist ein einschneidendes Jahr für Filme und vor allem für das Kino, das sich der wachsenden Konkurrenz mit Streaming-Plattformen stellen muss. Disney veröffentlichte beispielsweise seinen neuesten Streifen "Mulan" direkt auf Disney+, hielt aber an einem Kinostart in China fest, dem neuen Eldorado des Kinos.

Dieselbe Praxis bei Disneys Tochtergesellschaft Pixar Animation Studios: Der Film “Soul” kommt nicht in die Kinos, sondern kann ab Weihnachten auf Disney+ gestreamt werden. Ein Kulturbruch und ein Desaster für die Kinos.

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