Das Internationale Filmfestival und Forum für Menschenrechte hat sich online neu erfunden

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Von Wolfgang SpindlerSabine Sans
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Rund 30 Filme werden auf der Video-on-demand-Festivals-Plattform angeboten.

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Das Internationale Filmfestival und Forum für Menschenrechte (FIFDH) ist eine der wichtigsten internationalen Veranstaltungen für Kino und Menschenrechte in Genf , der "internationalen Hauptstadt der Menschenrechte". Das FIFDH fällt mit der Hauptsitzung des UN-Menschenrechtsrates zusammen. Das macht das Festival zu einer freien Plattform für Diskussionen und Debatten zu einer Vielzahl von Themen im Zusammenhang mit Menschenrechten.

Das Internationale Filmfestival und Forum für Menschenrechte in Genf hat coronabedingt online stattgefunden. In normalen Zeiten zieht das Festival jährlich rund 40.000 Besucher an sowie rund 300 Filmemacher, Menschenrechtsaktivisten sowie Politiker aus vielen Ländern.

"Das Festival musste sich dieses Jahr in der Tat neu erfinden", meint FIFDH-Festivalsdirektorin Isabelle Gattiker. "Wir bieten Filme auf unserer Video-on-demand-Plattform an. Das kann zwar nicht den Kinobesuch ersetzen, aber wir versuchen trotz des digitalen Formats das Publikum zu beteiligen. Dieses Jahr gibt es erstmals einen Publikumspreis. Außerdem kann man die Filme kommentieren und live jeden Abend um 20 Uhr von überall auf der Welt Fragen zu den Filmen stellen."

Hommage an turkmenische Fotojournalistin

Das Festival widmet diese Ausgabe der turkmenischen Fotojournalistin Soltan Achilova. Die 71-Jährige war in diesem Jahr unter den Finalisten für den "Martin Ennals Award", die jährliche Auszeichnung gilt als "Nobelpreis für Menschenrechtsaktivisten". In Turkmenistan sind unabhängige Medien verboten und das Internet wird zensiert.

Die Zukunft der Black-Lives-Matter-Bewegung

Die US-amerikanische Künstlerin, Aktivistin und Mitbegründerin der Black-Lives-Matter-Bewegung Patrisse Cullors nahm per Videokonferenz am Festival teil, um über die Zukunft der Black-Lives-Matter-Bewegung zu diskutieren.

Ai Weiweis Dokumentation über den Lockdown in Wuhan

Der chinesische Künstler, Aktivist und Filmemacher Ai Weiwei ist nicht zum ersten Mal beim Festival dabei. Sein jüngster Film "Coronation" läuft im offziellen Wettbewerb. In 115 Minuten dokumentiert er darin den ersten Lockdown weltweit in Wuhan. Der 62-Jährige hat über 500 Stunden heimlich gefilmtes Material ausgewertet und die Regie von Europa aus geführt. Entstanden ist eine Hommage an das medizinische Personal, das gegen Covid-19 kämpft.

"Die Pandemie hat dramatische Folgen für die Menschenrechte und Menschenrechtsaktivisten auf der ganzen Welt", sagt Isabelle Gattiker. "All diese Menschen können nicht mehr reisen und in der Folge nicht mehr nach Genf kommen, um ihre Anliegen beim Festival und beim UN-Menschenrechtsrat zu vertreten. Denn die Hauptsitzung des UN-Menschenrechtsrats tagt dieses Jahr ebenfalls online. Es gibt auch nicht so viele Beobachter und Journalisten wie sonst vor Ort. Um Menschenrechtsanliegen zu unterstützen, haben wir alles dafür getan, dass unser Festival in Genf stattfindet."

Das Internationale Filmfestival und Forum für Menschenrechte läuft noch bis zum 14. März.

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