Tanz-Biennale in Lyon zielt auf die nächste Generation ab

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Von Andrea BolithoSabine Sans
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Die Fagor-Fabrik wurde im Rahmen der Veranstaltung von Choreographen aus aller Welt in Beschlag genommen.

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Früher wurden in der Fagor-Fabrik im französischen Lyon Waschmaschinen hergestellt, heute ist sie ein Kreativitäts-Zentrum: Die riesige Industriehalle wurde im Rahmen der Biennale de la Danse von Choreographen aus aller Welt in Beschlag genommen. Sie leiten künstlerische Projekte für Jugendliche, und es gibt kostenlose Aufführungen und Workshops. Fast sofort ausverkauft, ist die "Fagor Experience" eine Initiative, die laut der künstlerischen Leiterin der Biennale in die Zukunft weist.

"Das war eine künstlerische und soziale Innovation", sagt Dominique Hervieu, die künstlerische Leiterin, der Biennale De La Danse. "Vor allem, weil alle Aufführungen von jungen Leuten aus Lyon im Alter zwischen 15 und 25 Jahren durchgeführt werden. Wenn ich sehe, wie sie aufgenommen werden, denke ich: Ja, das müssen wir unbedingt weitermachen."

Mit Pierre Giners digitalem Dancefloor „I-Dance“ gibt es keine Ausrede mehr, nicht zu tanzen - erstellen Sie einen Avatar und die Software erledigt den Rest.

Der Fokus liegt jedoch auf der Realität: Das Tanzduo Rauf 'Rubberlegz' Yasit und Brigel Gjoka zeigen die französische Premiere von "Neighbours Part 1". Die vollständige Version wird nächstes Jahr im Sadler's Wells in London gezeigt werden.

"Das ist ein Stück über eine Beziehung, über zwei Menschen, zwei Tänzer, zwei verschiedene Hintergründe, zwei Kulturen, die sich treffen und dieses Erlebnis gemeinsam auf der Bühne teilen", erklärt Brigel Gjoka. Und sein Partner Rauf 'Rubberlegz' Yasit sagt: "Es war ein sehr schwieriger Prozess. Wir mussten einen Mittelweg finden, neue Werkzeuge für das Stück entwickeln. Und, wir haben neulich darüber gesprochen, wir bewegen uns nicht so, wie wir uns individuell bewegen würden, wenn wir ein Solostück kreiert hätten – wir entwickeln eine völlig neue Sprache, um miteinander zu kommunizieren."

Noé Soulier hat sein Stück "Removing" für 40 Studenten aus Tanzschulen aus Lyon und Angers neu einstudiert. Durch die Erforschung alltäglicher Bewegungen, will er ein neues physisches Vokabular schaffen:

"Die Performance beruht auf einfachen, praktischen Aufgaben - Schlagen, Ausweichen und Werfen – diese Vorgaben benutze ich, um die Bewegung zu choreografieren, um die Bewegung zu erschaffen. Aber sie wird mit imaginären Objekten ausgeführt und es gibt immer etwas, das abweicht, es gibt immer eine Verzerrung: zum Beispiel wird mit einem zerbrechlichen Teil des Körpers geschlagen, wie dem Brustkorb oder der Kehle", so der Direktor des Centre national de danse contemporaine d'​Angers.

In “Entropic Now” erkundet Choreograf Christophe Haleb den Platz junger Menschen in urbanen öffentlichen Räumen sowie ihre Zukunftswünsche, nachdem er sich von ihren Geschichten inspirieren ließ, so der Filmemacher und Choreograph Christophe Haleb:

"Das hat mich dazu angeregt, die Stadt durch die Augen der Jugend zu sehen, durch ihre Art, sich zu engagieren, sich im öffentlichen Raum, im städtischen Raum zu versammeln und vor allem zu bewegen: mit urbanen Sportarten, urbanen Tänzen, Versammlungen, Mode - Jugend in der Stadt eben."

Eines der Hauptziele der Biennale de la Danse ist es, die nächste Generation von Tänzern und Tanzliebhabern zu erreichen. Genau das passiert hier bei der Fagor Experience - ein vollgepacktes Programm mit Workshops und Aufführungen, das junge Amateurtänzer und weltbekannte Choreographen zusammenbringt.

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