Zivilschutz für alle - 2001 geschaffenes EU-Amt hilft in der ganzen Welt

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Von Stefan GrobeChristopher Pitchers
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Tötliche Überschwemmungen in Deutschland und Belgien, Waldbrände auf Sardinien. Katastrophenbekämpfung überfordert oft die Mittel eines einzelnen Landes - deswegen richtete die EU 2001 den Zivilschutzmechanismus ein.

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Tötliche Überschwemmungen in Deutschland und Belgien, Waldbrände auf Sardinien. Katastrophenbekämpfung überfordert oft die Mittel eines einzelnen Landes - deswegen richtete die EU 2001 den Zivilschutzmechanismus ein. Hier in Brüssel operiert sein Notfallreaktions-Koordinierungszentrum. Von hier aus werden rund um die Uhr Anfragen um Unterstützung aus der ganzen Welt bearbeitet.

Nicht nur EU-Staaten, sondern jedes Land der Welt könne den EU-Zivilschutzmechanismus anrufen, erklärt ein Kommissionssprecher. Einmal aktiviert, werden die Hilfsmaßnahmen koordiniert und die Transportkosten zu 75 Prozent beglichen.

Neben den 27 EU-Staaten beteiligen sich sechs weitere Länder aus Europa am Zivilschutzmechanismus: Island, Norwegen, Serbien, Nordmazedonien, Montenegro und die Türkei. Die Unterstützung könnte in Form von Rettungsteams, Einsatzgeräten oder medizinischer Versorgung bestehen.

Doch sind es nicht nur Naturkatastrophen oder von Menschen verursachte Desaster, die eine Aktivierung auslösen können. Die Covid-Pandemie war seit Beginn der Krise die Ursache für die Hälfte aller Einsätze.

So seien etwa Feldlazarette errichtet, Sauerstoffbehälter verteilt oder Impfstoffe, Schutzbekleidung und Masken ausgegeben worden, sagt ein diensthabender Offizier. Auch seien rund 100.000 EU-Bürgerinnen und Bürger aus Drittländern in ihre Heimat geflogen worden, als die Grenzen reihenweise geschlossen worden seien.

2020 wurde der Zivilschutzmechanismus mehr als 100 Mal aktiviert. Für das laufende Jahr wird mit einer höheren Zahl gerechnet.

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