„Wenn Sie nicht geimpft sind und nicht in einer Höhle leben, gibt es eine Gewissheit: Sie werden die Krankheit bekommen“, so van Ranst.
Eine Sieben-Tage-Inzidenz von mehr als 1000 zeigt: Belgien gehört zu den Ländern in Europa, in denen sich im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung die meisten Menschen mit dem Coronavirus anstecken. In Krankenhäusern muss wegen der hohen Belastung die Behandlung anderer Leiden hintenanstehen.
Ab Montag: Innenveranstaltungen mit mehr als 200 Menschen verboten
Die Behörden ergriffen jetzt weitere Maßnahmen: In den Schulen beginnen die Weihnachtsferien am 18. Dezember und damit eine Woche früher als vorgesehen, Veranstaltungen in geschlossenen Räumen mit mehr als 200 Personen sind ab Montag verboten.
Der belgische Ministerpräsident Alexander de Croo sagte: „Wir erkennen, dass die Zahl der Ansteckungen besonders hoch ist, aber gleichzeitig ist die Zahl der Toten viel niedriger als in Ländern, die ebenfalls hohe Ansteckungszahlen melden. Der Grund ist die besonders hohe Durchimpfung in unserem Land. Ich möchten den acht Millionen Menschen in unserem Land danken, die sich haben impfen lassen, um sich selbst zu schützen, aber vor allem als Akt der Solidarität.“
euronews sprach mit dem belgischen Virologen Marc van Ranst, der meint, dass die Omikron-Variante voraussichtlich niemanden verschonen wird.
„Wenn Sie nicht geimpft sind und nicht in einer Höhle leben, gibt es eine Gewissheit: Sie werden die Krankheit bekommen“, so van Ranst. „Vielleicht können Sie ein paar Monate entkommen, aber sie werden sich anstecken. Wenn sich diese Omikron-Variante hier in Europa wirklich durchsetzt, wird es fast unvermeidlich sein, dass man sich ansteckt. Wenn man geimpft ist, scheinen die Symptome sehr mild zu sein, und ich hoffe, dass das auch so bleibt. Das Problem ist, dass wir es noch nicht mit Sicherheit wissen. Das könnte wirklich helfen, aber wenn Sie nicht geimpft sind, habe ich nur eine Botschaft: Lassen Sie sich impfen“, sagte der Virologe.
Die behördlichen Schätzungen gehen davon aus, dass die hohe Durchimpfung im Land in den vergangenen Monaten rund 8000 Tote und 30 000 Krankenhaus-Einweisungen verhindert hat.