Gut 600 Waisenkinder aus der Ukraine sind zur Zeit in Rumänien untergebracht.
Rostyslav feiert Geburtstag. Er stammt aus Odessa in der Ukraine und war dort in einem Waisenhaus.
Vor zwei Wochen kam Rostyslav zusammen mit 16 anderen Kindern aus ukrainischen Waisenhäusern in Rumänien an.
Sie sind in einer Einrichtung für Waisenkinder in Bukarest untergebracht. Hier fühlen sie sich sicher. Sie erhalten Nahrung, Kleidung, Medikamente und auch psychologische Unterstützung.
Außerdem haben sie ukrainische Lehrerinnen und Lehrer. Auch sie sind vor dem Krieg geflohen und unterrichten nun in Rumänien.
Eine davon ist Larisa Bilous. Sie sagt: "Wir sprechen mit ihnen über die Zukunft. Dass es eine Zukunft ohne Krieg für sie geben wird. Dass es sinnvoll ist, für eine Zukunft ohne Krieg etwas zu lernen. Daran müssen sie glauben. Damit sie nicht aufgeben. Sie sollen eines Tages einem Beruf nachgehen. Diese Kinder sind begabt und sie sind unsere Zukunft. Wir alle hoffen, dass wir in unser Land zurückkehren und wieder so glücklich leben können, wie früher."
Vor dem Krieg arbeitete Larisa Bilous in einem Gymnasium in Odessa. Aus Angst vor dem Krieg packte sie ihre eigenen Kinder und floh. Larisa kümmert sich um die ukrainischen Waisenkinder, die nach Bukarest kommen. Das Leben ist hart für sie, aber sie verliert die Hoffnung nicht.
Sozialarbeiterin Larisa Dimitru meint: "Das sind Heimkinder, für die es keine Mutter und keinen Vater gibt, niemand, der sie in den Arm nehmen und ihnen sagen könnte, dass alles gut wird, niemand, der sie vor dem Krieg beschützt. Diese Kinder haben ein Trauma erlebt. Wenn man sich überhaupt nicht sicher fühlt, wenn man niemanden hat, der sich um einen kümmert."
Kinderschutzbeauftragte Viviana Anghel sagt: "Ukrainische Waisen bekommen dieselben Dienstleistungen wie rumänische Kinder, die in Heimen untergebracht sind. Ihre Grundbedürfnisse sind gedeckt: Sie erhalten Unterkunft, Verpflegung, medizinische Versorgung, psychologische Beratung. Es gibt sogar interessierte Familien, die ein ukrainisches Kind adoptieren möchten, aber die Gesetzgebung erlaubt das leider nicht."
Seit Beginn des Krieges wurden mehr als 4,3 Millionen Kinder in der Ukraine vertrieben. 1,8 Millionen von ihnen sind laut UNICEF in die Nachbarländer geflohen. 182.000 dieser Kinder sind durch Rumänien gereist. Und 34.000 sind hier geblieben. Mehr als 600 ukrainische Kinder, die jetzt in Rumänien leben, stammen aus Pflegefamilien oder Waisenhäusern.