Dutzende Weltkriegsveteranen haben nach zwei Jahren Corona-Pause trotz ihres stolzen Alters wieder an den Gedenkveranstaltungen in der Normandie teilgenommen. Der russische Angriffskrieg blieb dabei nicht komplett außen vor.
Mehrere Dutzend Veteranen haben sich in der Normandie an Zeremonien zur Erinnerung an den 78- Jahresteg der Anlandung der Alliierten beteiligt.
Wegen der Coronavirus-Pandemie und den damit verbundenen Reisebeschränkungen waren die meisten Gedenkveranstaltungen in den vergangenen zwei Jahren auf ein Minimum reduziert worden.
Jetzt reisten auch einige Veteranen aus Übersee wieder nach Frankreich. Nahe des Omaha Beach in Saint-Laurent-sur-Mer sagte der 98-jährige US-Veteran Charles Shay, er rechne damit, dass dies sein letzter Besuch eines Weltkriegsgedenkens sein werde. Seine Kameraden von damals habe er nie vergessen. Shay äußerte sich auch zum russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine: "Die Ukraine ist in einer sehr traurigen Situation. Die Menschen dort tun mir leid. Und ich weiß nicht, warum es zu diesem Krieg kommen musste, aber ich denke, die Menschen mögen es, ich denke, sie mögen es zu kämpfen, ich weiß es nicht. Wir sehen das, und wir wissen, was vor sich geht. 1944 landete ich an diesen Stränden und wir dachten, wir würden der Welt den Frieden bringen. Aber das ist nicht möglich."
Am 6. Juni 1944 waren knapp 160.000 alliierte Soldaten in rund 7.000 Booten an Stränden in der Normandie angelandet. Allein an diesem Tag fielen 4.414 alliierte Soldaten. Über die Hälfte von (2.501) ihnen waren US-Soldaten. 5.000 Alliiierte wurden verwundet.
Tausende Besucher wurden allein auf dem Amerikanischen Friedhof in Colleville-sur-Mer oberhalb des Omaha Beach erwartet.