In Cherson ist die Freude über das Ende der russischen Besatzung grenzenlos. Auch in Kiew löste die Nachricht großen Jubel aus. Menschen aus Cherson, die vor der russischen Armee in die Hauptstadt geflohen waren, feierten und sangen.
Einwohner der ukrainischen Stadt Cherson haben die ersten ukrainischen Soldaten euphorisch begrüßt. Die Freude über das Ende der russischen Besatzung schien grenzenlos.
Präsident Wolodymr Selenskyj sprach von einem historischen Tag: "Wir erobern den Süden unseres Landes zurück, wir erobern Cherson zurück. Spezialeinheiten sind bereits in der Stadt. Die Menschen in Cherson haben gewartet und die Ukraine nie aufgegeben. Die Hoffnung auf die Ukraine ist immer berechtigt. Die Ukraine holt sich stets alles zurück."
Dritter Rückzug Russlands seit Beginn des Krieges
Noch sei die Stadt nicht komplett von der "Präsenz des Feindes" befreit, erklärte Selenskyj. Ukrainische Spezialeinheiten seien aber bereits vor Ort. Die Bewohner von Cherson entfernten zudem selbstständig russische Symbole von Straßen und Gebäuden.
Die Großstadt Cherson war seit Anfang März von Russland besetzt. Dieser Rückzug Moskaus ist nun schon der dritte seit Beginn des Krieges. Nachdem Moskau im Frühjahr die Eroberung Kiews aufgeben musste, zog man sich im September unter dem Druck der ukrainischen Armee fast aus der gesamten Region Charkiw zurück.
Menschen aus Cherson feiern in Kiew
Auch in der Hauptstadt Kiew löste die Nachricht großen Jubel aus. Menschen aus Cherson, die vor der russischen Armee in die ukrainische Hauptstadt geflohen waren, feierten und sangen. Viele hoffen jetzt, bald nach Hause zurückkehren zu können.
Unter dem Druck der ukrainischen Gegenoffensiven hatte Russland am vergangenen Mittwoch den Abzug der eigenen Truppen aus dem nordwestlich des Flusses Dnipro gelegenen Teil Chersons angekündigt. Dort liegt auch die gleichnamige Gebietshauptstadt Cherson. Erstmals seit Kriegsbeginn hat Russland damit einen größeren Teil eines Gebiets wieder verloren, das es völkerrechtswidrig annektiert hat und vor diesem Hintergrund als eigenes Staatsgebiet bezeichnet.