Der Schütze hatte Samstag Nacht mit einem Gewehr das Feuer auf die Feiernden eröffnet und 5 Menschen getötet und 25 verletzt.
WERBUNGVor einem bei Schwulen, Lesben und der Transgender-Community populären Nachtclub in der US-Stadt Colorado Springs wächst ein provisorisches Denkmal mit Blumen, Fahnen und Kerzen. Hier hatte ein Schütze Samstag Nacht mit einem Gewehr das Feuer auf die Feiernden eröffnet und 5 Menschen getötet und 25 verletzt.
Hasskriminaliät? Verdächtiger spricht nicht mit Polizei
Die Polizei ermittelt noch, ob es ein Fall von Hasskriminalität gewesen ist. Der 22-jährige Verdächtige verweigert bisher die Aussage. Nach Überzeugung der Polizei betrat der Mann den Club mit einem Sturmgewehr und einer Handfeuerwaffe und fing sofort an zu schießen. Er habe dabei kein Wort gesagt.
"Ich hörte weitere Schüsse und dann sah ich das Feuer, den Blitz aus der Mündung der Waffe. Ich rannte in die Umkleidekabine, wir haben die Türen abgeschlossen, die Lichter ausgemacht und haben uns auf den Boden gelegt", berichtet ein Zeuge.
Bombendrohung gegen eigene Mutter
Nachdem die Polizei den Namen des Angreifers veröffentlichte, wurde bekannt, dass er laut Behördenunterlagen im vergangenen Jahr einen Polizeieinsatz durch eine Bombendrohung gegen seine Mutter ausgelöst hatte. Zunächst blieb unklar, was aus den damaligen Ermittlungen gegen ihn wurde und wie er an seine Waffen kam.
Der Club rief auf seiner Facebook-Seite zum Sammeln von Spenden für die Opfer auf. In Interviews mit Lokalsendern bezeichneten Gäste das Lokal als einzigen Club seiner Art in Colorado Springs, der für sie ein «sicherer Hafen» gewesen sei, in dem sie sie selbst sein konnten.
Gast überwältigt Schützen: "Dutzende Leben gerettet"
Der Schütze konnte von einem der Gäste überwältigt werden und befindet sich verletzt im Krankenhaus. Der Gast habe dem Mann eine Waffe entreißen und ihn damit niederschlagen können, sagte der Bürgermeister von Colorado Springs, John Suthers, der "New York Times".
"Er hat Dutzende und Aberdutzende Leben gerettet", betonte einer der Club-Besitzer, Matthew Haynes, bei einer kurzfristig angesetzten Trauerveranstaltung. Laut Polizeichef Adrian Vasquez, sei der Angriff dadurch nach rund einer Minute vorbei gewesen.
Präsident Joe Biden sprach den Opfern und Angehörigen sein Mitgefühl aus und hat erneut strengere Waffenkontrollen gefordert: "Wir können Hass nicht tolerieren", schrieb er auf Twitter.
Die Attacke ereignete sich in der Nacht zum Transgender Day, einem Gedenktag für die Opfer von Transfeindlichkeit. Im angegriffenen Club Q sei für die Nacht eine Transgender-Party mit Drag-Show angesetzt gewesen, berichteten US-Fernsehsender.
2016 waren bei einer Attacke auf den bei der LGBTQ-Gemeinschaft populären Nachtclub Pulse in Orlando 49 Menschen getötet worden. Der Schütze bekannte sich zur Terrororganisation Islamischer Staat (IS).
LGBT ist die englische Abkürzung für Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgender. Oft werden auch die Varianten LGBTQ, LGBTQI oder LGBTQIA+ verwendet. Jeder Buchstabe steht für eine eigene Geschlechtsidentität oder sexuelle Orientierung.