Die politische Krise in Peru gerät immer mehr außer Kontrolle: Demonstranten und Polizisten haben sich bei Protesten gegen die Regierung im ganzen Land erneut schwere Auseinandersetzungen geliefert. In der Hauptstadt Lima feuerten die Beamten Tränengas in die Menge.
Regierungskritische Proteste in der peruanischen Hauptstadt Lima haben zu neuen Zusammenstößen mit den Sicherheitskräften geführt, die Zahl der Todesopfer steigt auf 60. Tausende Demonstranten waren den zweiten Tag in Folge mit Tränengassalven empfangen worden. Viele der Demonstranten in Lima waren aus abgelegenen Andenregionen angereist, in denen bei den Unruhen Dutzende Menschen ums Leben gekommen sind.
Bis vor kurzem hatten sich die Proteste vor allem auf den Süden Perus konzentriert, die Anhänger Castillos wollen nun Lima zum Mittelpunkt der Demonstrationen machen.
Die Demonstranten fordern den Rücktritt von Präsidentin Dina Boluarte, nachdem Perus Regierungschef Pedro Castillo wegen des Amtes enthoben und inhaftiert worden war. Castillo hatte versucht, den Kongress aufzulösen, um einem Amtsenthebungsverfahren zuvorzukommen.
Die Proteste haben die schlimmste politische Gewalt ausgelöst, die das Land seit mehr als zwei Jahrzehnten erlebt hat.