Schon eine Stunde vor der Explosion nehmen Mitarbeiter eines Restaurants Gasgeruch wahr. Doch statt schnell die Menschen zu evakuieren, will man zunächst ein defektes Ventil reparieren. Dann kommt es zum Unglück.
Im Nordwesten Chinas sind bei einer Gasexplosion in einem Restaurant mehr als 30 Menschen ums Leben gekommen. Laut Staatsmedien wurden mindestens sieben Personen verletzt, darunter eine Person schwer. Zwei der Verletzten erlitten mittelschwere Verbrennungen.
Ursache des Unglücks in Yinchuan, im Bezirk Xingqing, war wohl ein Gasleck. Die Stadtregierung berichtete, ein Mitarbeiter und ein Koch hätten etwa eine Stunde vor dem Unglück Gasgeruch bemerkt und festgestellt, dass das Ventil eines Gastanks kaputt gewesen sei. Ein anderer Angestellter sei losgeschickt worden, um ein neues Ventil zu kaufen. Zur Explosion sei es dann gekommen, als das Ventil ausgetauscht werden sollte, hieß es in der Mitteilung.
Zunächst sei ein Gastank im Erdgeschoss explodiert, dann im ersten Stock auch noch eine Gasleitung zerborsten, berichteten Staatsmedien. Im ersten Stock befanden sich Räume mit Karaoke-Anlagen, in denen zahlreiche Gäste während des Unglücks zu Abend aßen, wie die Nachrichtenseite "Fengmian Xinwen" berichtete.
Warum das Restaurant nicht sofort evakuiert wurde, nachdem der Gasgeruch festgestellt und das defekte Ventil entdeckt wurde, war zunächst nicht bekannt. Allerdings wurden nach dem Unglück Menschen aus anliegenden Häusern in nahe gelegene Hotels in Sicherheit gebracht. Bergungskräfte versuchten, die Identität der Opfer festzustellen.
Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping ordnete eine umfassende Untersuchung des Vorfalls an. Bislang sind, nach Angaben des Staatsfernsehens, neun mutmaßlich verantwortliche Personen festgenommen worden, darunter der Manager, ein Anteilseigner des Restaurants und Mitarbeiter, wie das Staatsfernsehen berichtete. Ihre Konten wurden eingefroren.