Spaniens Ministerpräsident Pedro Sánchez hat in Madrid den Präsidenten der Palästinensischen Autonomiebehörde, Mahmoud Abbas, empfangen. Angesichts der Lage in Gaza bekräftigte er, den diplomatischen Druck zur Beendigung der Gewalt aufrechtzuerhalten.
Spaniens Ministerpräsident Pedro Sánchez hat am Mittwoch den Präsidenten der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA), Mahmoud Abbas, empfangen. Während des Treffens forderte Sánchez angesichts der kritischen humanitären Lage der palästinensischen Bevölkerung einen "echten" Waffenstillstand in Gaza, der "nicht aus Pappe" sei.
Der spanische Regierungschef prangerte die Tatsache an, dass "die Palästinenser in Gaza bis heute unter Angriffen, Gewalt und Einschränkungenleiden, die ihre Grundrechte verletzen, wie das Recht auf Leben, Bildung und Nahrung", und betonte, dass das Vorgehen Israels auch weiterhin eine hohe Zahl von Opfern unter der Zivilbevölkerung verursacht.
In diesem Zusammenhang versicherte Sánchez, dass Spanien den diplomatischen Druck aufrechterhalten werde, um der Gewalt ein Ende zu setzen. "Wir werden nicht ruhen, bis die Angriffe gegen die Bevölkerung aufhören und es keine weiteren Opfer gibt", sagte er. "Die Verantwortlichen für diesen Völkermord werden früher oder später zur Rechenschaft gezogen werden".
"Hoffnung muss wieder aufgebaut werden"
Sánchez bekräftigte die Unterstützung seiner Regierung für eine Zwei-Staaten-Lösung als einzigen Weg zu einem dauerhaften Frieden in der Region und warnte vor den gravierenden Auswirkungen des Konflikts auf die Zivilbevölkerung.
Der Krieg in Gaza begann nach dem Hamas-Angriff vom 7. Oktober 2023, bei dem rund 1.200 Menschen in Israel getötet und etwa 250 verschleppt wurden. In der darauffolgenden israelischen Offensive wurden nach Angaben der palästinensischen Behörden unter Hamas-Kontrolle bislang mehr als 69.000 Menschen getötet. In Gaza-Stadt sind schätzungsweise rund 85 Prozent aller Gebäude beschädigt, in Rafah etwa 80 Prozent.
"Das Jahr 2025 war ein schreckliches Jahr für das palästinensische Volk. Für Hunderttausende von palästinensischen Männern, Frauen und Kindern wird dies wahrscheinlich das schlimmste Jahr ihres Lebens sein", sagte er und erinnerte daran, dass ein Großteil der Wohnungen im Gazastreifen nach UN-Angaben bereits unbewohnbar ist.
Sánchez betonte, dass sich die internationale Gemeinschaft nicht nur mit dem materiellen Wiederaufbau nach dem Krieg befassen müsse, sondern auch mit dem moralischen und politischen Wiederaufbau. "Wir müssen nicht nur Gebäude wieder aufbauen, sondern auch die Hoffnung wiederherstellen", sagte er.
Mahmoud Abbas seinerseits dankte Spanien für die Unterstützung und begrüßte die Anerkennung des palästinensischen Staates durch die spanische Regierung, eine Entscheidung, die er als "historisch" bezeichnete.
Er würdigte auch die Rolle Spaniens bei der Bildung einer internationalen Koalition für die Anerkennung Palästinas und die Unterstützung seiner Bevölkerung.