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Glühende Hitze in Spanien: Bewohner von Madrid fliehen tagsüber in Kinos und Museen

Im Museo del Prado gibt es tagsüber kostenlose Flamenco-Aufführungen.
Im Museo del Prado gibt es tagsüber kostenlose Flamenco-Aufführungen. Copyright Captura de ecrã, Euronews
Copyright Captura de ecrã, Euronews
Von Cristina Giner, Heilika Leinus (translation and voice-over)
Zuerst veröffentlicht am Zuletzt aktualisiert
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Spaniens Hauptstadt Madrid ächzt unter anhaltender Hitze. Da viele Einwohner und Einwohnerinnen dem heißen Wetter nicht entfliehen können, sorgen neue Initiativen dafür, dass jeder und jede sich auf eine angenehme Art und Weise abkühlen kann.

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In Spanien steigen die Temperaturen, aber nicht jeder kann der Hauptstadt Madrid entfliehen. Einige müssen arbeiten, andere können sich keinen Urlaub leisten. Denn in Europa sind etwa 40 Millionen Menschen von Urlaubsarmut betroffen.  

In Spanien kann sich einer von drei Haushalten mit Kindern nicht einmal eine Woche Urlaub leisten, so das Nationale Institut für Statistik. Deshalb bieten dort immer mehr Städte den Einwohnern und Einwohnerinnen die Möglichkeit, sich in der heißesten Zeit des Sommers in Innenräumen unterhalten zu lassen. Ein Beispiel dafür ist die Madrider Initiative "Finde Schutz in der Kultur".

"Angesichts des großen Zustroms von Touristen, die auch im Juli und August nach Madrid kommen, glauben wir, dass es keine bessere Möglichkeit gibt, der großen Hitze zu entfliehen, besonders in den Spitzenzeiten, als sich in kulturelle Aktivitäten zu flüchten", sagt  Rafael Cabrera Yagüe, Direktor für kulturelle Aktivitäten, Stadtverwaltung von Madrid.

Kostenlose Shows und Rabatte

Das Angebot richtet sich jedoch nicht nur an die Touristen und Touristinnen. Einige Bibliotheken, Kinos und Museen bieten während der heißesten Stunden des Tages auch den Einwohnern und Einwohnerinnen der Stadt kostenlose Führungen, Rabatte oder Aufführungen an. Im Madrider Museo del Prado gibt es kostenlose Flamenco-Shows. 

Rai Domínguez wohnt in Madrid und freut sich über das abwechlungsreiche Kulturangebot. “Neben der Förderung von Kunst und Flamenco, die wir alle genießen, geht es darum, einen Unterschlupf zu finden, wo man sich vor der Hitze schützen und kühl bleiben kann” erklärt er. 

Grüne Oase im Ballsaal

Das private gemeinnützige Kulturzentrum Círculo de Bellas Artes leistet ebenfalls seinen Beitrag zum Wohlbefinden der Einheimischen und der Gäste Madrids. Der ehemalige Ballsaal Kulturzentrums wurde in diesem Sommer in eine grüne Oase verwandelt. Dort gibt es derzeit mehr als 300 Pflanzen.  

Die Temperaturen werden durchgehend auf 27 Grad gehalten. im Vergleich zu den hohen Temperaturen, die man draußen in Madrid spürt, ist es eine Erleichterung. Die Bescuher freuen sich, dass sie dort arbeiten oder sich entspannen können.  

"Ich habe keine Klimaanlage und bin Freiberuflerin, also ist es eine tolle Möglichkeit, an einem kühleren, schöneren und anderen Ort zu sein", sagt Madriderin Tiziana Anelli. "Es ist toll, vor allem die Pflanzen und die kühlere Umgebung, die nicht unbedingt auf eine Klimaanlage angewiesen ist, sondern sich natürlicher anfühlt", fügt Nicole Perez-Yarza, eine weitere Madriderin, die sich ebenfalls gern im alten Ballsaal voller Pflanzen aufhält.

Spaß und Abkühlung am Fluss Manzares

Die Kleinen können sich im Park Madrid Rio im Wasser abkühlen. Dieser direkt am Fluss Manzanares gelegene Park ist unter Kindern und ihren Eltern sehr beliebt. "Es ist sehr heiß, und es gibt nicht viel, was man sonst tun könnte", sagt Madriderin Cristina Alonso. "Entweder man geht in ein Einkaufszentrum oder man kommt an Orte wie diesen. Viele andere Möglichkeiten hat man nicht."  

"Wir suchen nach Aktivitäten, bei denen sie sich abkühlen, Spaß haben und frische Luft schnappen können, anstatt zu Hause festzusitzen, was für sie das Schlimmste wäre", fügt die Madriderin Laura García hinzu. Sie ist ebenfalls mit ihren Kindern in den großen Landschaftspark gekommen. 

Die offiziellen Zahlen zeigen, dass es sich lohnt, bei der Hitze darauf zu achten, dass man sich regelmäßig ordentlich abkühlt. Allein im Sommer 2024 waren die hohen Temperaturen in Spanien bereits für mehr als 750 Todesfälle verantwortlich, so das Gesunheitsinstitut Carlos III. 

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