Die beiden Protagonisten der Oper "Werther" in Zürich über die Oper, ihre Rollen und Französisch als Sing-Sprache
In diesem Bonus erzählen uns Juan Diego Flórez und Anna Stéphany, wie privilegiert sie sich fühlen, im “Werther” singen zu können.
Tenor Juan Diego Flórez:
“Werther ist, klar, einer der Höhepunkte im Repertoire eines Tenors. Früher hätte ich nicht gedacht, dass ich einmal Werther singe, denn meine Stimme passte dazu nicht. Heute habe ich den Eindruck, die Stimme hat sich verändert, und ich habe auch das Gefühl, dass ich im richtigen Stil phrasieren kann.”
“Das meiste in meinem Repertoire ist jetzt französisch. Ich liebe es! Es ist aber eine schwierige Sprache zum Singen. Die Vokale und die Art, wie die Sprache konstruiert ist, passen nicht so richtig zum Singen mit großer Resonanz.”
Mezzosopranistin Anna Stéphany:
“Das ist meine erste wirklich bedeutende französische Rolle. Mich hat diese Romantik, dieses Dichte, Samtige, Gefühlvolle in der Rolle völlig davon getragen. Man darf sich wirklich völlig hineinfallen lassen und einfach die Stimme öffnen, die Emotionen herauslassen… Diese Oper ist für mich ein Geschenk. Die Tatsache, dass dieses Stück menschlich so relevant ist, bringt mich dazu, sehr positiv darüber nachzudenken, warum ich tue, was ich tue. Meine Aufgabe ist, denke ich, Emotionen mit Menschen zu teilen, Emotionen sind unsere Intelligenz. Und wenn ich wenigstens einen einzigen Menschen im Publikum bewegen kann und ihn auf eine Reise mitnehmen kann, ihn sich der Gefühle bewusst mache, die ihm vielleicht nicht bewusst waren, dann habe ich den Eindruck, meinen Job gut gemacht zu haben.”
Die Leiden der jungen Charlotte: Jules Massenets #Werther mit Juan Diego #Flórez
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NZZ— Christian Wildhagen (@WildhagenNZZ) April 3, 2017