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Rassismus in Rom? Wandbild mit Paola Egonu mit rosa Farbe beschmiert

Original von Laika und beschmiertes Wandbild in Rom in Italien
Original von Laika und beschmiertes Wandbild in Rom in Italien Copyright Cleared
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Von Maria Michela Dalessandro
Zuerst veröffentlicht am
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Dieser Artikel wurde im Original veröffentlicht auf Italienisch

In Rom wurde das Werk der Künstlerin Laika zu Ehren von Paola Egonu, Volleyballspielerin der italienischen Nationalmannschaft und neue Olympiasiegerin, zerstört.

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Von Schwarz zu Rosa. Ein Akt des Vandalismus hat das Bild der italienischen Volleyball-Nationalspielerin Paola Egonu auf dem Werk der Straßenkünstlersin Laika, das in der Nacht vom 11. auf den 12. August in Rom veröffentlicht wurde, übermalt. Die 25-jährige Paola Egenu, die zur besten Volleyball-Spielerin des olympischen Turniers in Paris gewählt wurde, wurde in Cittadella, in der Provinz Padua in Italien, als Tochter nigerianischer Eltern geboren.

Das Wandgemälde mit dem Titel "Italianità" wurde vor dem Sitz des Nationalen Olympischen Komitees Italiens (CONI) in Rom gesprayt, während in Paris die Abschlussfeier derOlympischen Spiele 2024 stattfand. Und eswurde mit rosa Sprühfarbe auf der Haut der italienischen Meisterspielerin verunstaltet. Auch die Botschaft auf dem Ball, den die Spielerin abwehrte, wurde verdeckt: In der Originalversion lautete sie "Stop, Hate, Racism".

Das Werk von Laika war nur 24 Stunden im Originalzustand zu sehen, aber es reichte aus, um die Debatte über Rassismus und Integration in Italien neu zu entfachen. Eine Kontroverse, die der Lega Nord-Abgeordnete Roberto Vannacci am Sonntag angeheizt hatte. Unmittelbar nach dem Gewinn der historischen olympischen Goldmedaille durch die italienischen Volleyballerinnen hatte er erklärt: "Ich freue mich, dass die italienische Volleyballmannschaft gewonnen hat, und ich gratuliere allen Athleten, einschließlich Paola Egonu, die eine sehr gute Sportlerin ist, eine Italienerin. Ich habe nie daran gezweifelt, dass sie Italienerin ist, aber ich behaupte trotzdem, dass ihre körperlichen Merkmale nicht die Mehrheit der Italiener repräsentieren".

Laika: Sieg ist eine Ohrfeige für die so genannten 'Patrioten'

"Dieser Sieg ist eine Ohrfeige für alle so genannten 'Patrioten', die ein multiethnisches Italien, das aus der zweiten Generationen besteht, nicht akzeptieren und das ius soli nicht wollen . Eine Ohrfeige für diejenigen, die von 'Italienertum' sprechen, indem sie sich auf veraltete Merkmale beziehen", hatte Laika unter Bezugnahme auf Vannaccis Äußerungen erklärt .

Es sind nicht nur die Worte des Generals, der zum Politiker wurde, die für Diskussionen sorgen. Nach dem Olympiasieg bezeichnete der Journalist Bruno Vespa die Volleyball Mannschaft der Frauen als "gut, schwarz, italienisch. Ein Beispiel für gelungene Integration". Er deutete an, dass Egonu, die in Italien geboren und italienische Staatsbürgerin ist, sich als Ausländerin erfolgreich integriert hat.

Die Reaktionen italienischer Politiker auf den Vandalismus des Wandbildes von Enogu

Von Antonio Tajani bis Elly Schlein kritisierten italienische Politikerinnen und Politiker den Vorfall am Wandbild in Laika, das Paola Egonu zeigt, die einen Ball mit der Aufschrift "Stop Racism" spielt.

"Ich möchte meine Solidarität mit Paola Enogu und meine völlige Empörung über diesen schweren Akt von rüpelhaftem Rassismus zum Ausdruck bringen", schrieb der Vizepremier und Minister für auswärtige Angelegenheiten und internationale Zusammenarbeit Antonio Tajani auf X.

Rassismus ist ekelhaft und muss bekämpft werden - so die Chefin der Sozialdemokratischen PD Elly Schlein auf Social Media -. "Für uns ist jeder, der in Italien geboren oder aufgewachsen ist, Italiener und wir werden weiter dafür kämpfen, das Staatsbürgerschaftsrecht zu ändern". Abschließend bezeichnete Schlein Egonu und alle Sportlerinnen der Volleyball-Nationalmannschaft als Stolz Italiens.

Auch der Bürgermeister von Rom, Roberto Gualtieri, verurteilte die Tat als "eine Schande, eine feige Beleidigung für eine große Italienerin, die die Farben unseres Landes an die Weltspitze gebracht hat, und für eine Künstlerin, die sich gegen Fremdenfeindlichkeit engagiert". Für Gualtieri ist es "traurig zu sehen, dass es im Jahr 2024 immer noch Rassisten gibt, die in ihrer eigenen Ignoranz gefangen sind und glauben, sie könnten die Geschichte zurückdrehen. Das wird nicht passieren", schloss der Bürgermeister der Hauptstadt, "aber wir müssen immer wachsam sein, um feige Versuche dieser Art im Keim zu ersticken".

Mit Filzstift "bewaffneter" Passant malt Egonus Haut schwarz an

Nach dem Vandalismus malte ein mit einem Filzstift "bewaffneter" Passant das Wandbild, das mit rosa Farbe beschmiert worden war, schwarz an. Daneben stand als Neuheit im Vergleich zum ursprünglichen Wandbild die Botschaft" Thank you Laika".

Die Künstlerin selbst rief auf ihren sozialen Kanälen dazu auf, jetzt die gesamte Wand zu bemalen. "Die Rassisten denken, dass sie mich zensieren", schrieb Laika in einem Beitrag auf Instagram, "aber sie wissen nicht, dass ich mich später über sie lustig machen werde."

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