EU-US-Beziehungen unter Trump - "Vielleicht ändert er sich ja"

In den USA ist Donald Trump bereit für eine erneute Kandidatur 2020.
Zu sagen, dass seine nicht überraschende Ankündigung in Europa nicht gerade mit Begeisterung aufgenommen wird, wäre eine krasse Untertreibung.
Denn unter Trump haben sich die transatlantischen Beziehungen deutlich verschlechtert.
Guy Verhofstadt etwa nahm kein Blatt vor dem Mund: Die USA, einst Führer der Freien Welt, bräuchte einen Präsidenten, der Brücken baue, nicht einen, der Haß verbreite.
Eine Wiederwahl Trumps biete Risiken, aber auch Chancen für das beiderseitige Verhältnis.
Wenn er weitermache, die Europäer hart und unangenehm anzugehen, dann könnten die transatlantischen Beziehungen noch mehr Schaden nehmen, sagt Peter Chase vom German Marshall Fund in Brüssel.
Aber die Europäer sollten eines nicht vergessen: Nach seiner Wiederwahl 2004 habe George W. Bush eine völlig andere, nämlich kooperativere Europa-Politik verfolgt, als in seiner ersten Amtszeit. Nicht ausgeschlossen, dass auch Trump sich ändere.
Derzeit indes kämpfen die Europäer noch mit Trumps bisherigen Veränderungen.
So versuchen sie etwa zu retten, was noch vom Iran-Atomabkommen zu retten ist, nachdem Trump mit dem Aufkündigen der Vereinbarung seine Partner brüskierte.
Die jüngsten Spannungen im Persischen Golf machen die Sache zuzätzlich kompliziert.
Und dann sind da noch die europäisch-amerikanischen Handelsbeziehungen, die dank Trump auf einem Tiefpunkt angelangt sind.
Noch schreckt er vor Zöllen auf europäische Autos zurück - aber vielleicht spart er sich die nur für eine zweite Amtszeit auf.