Brüssel verlängert Unterstützung für Ukrainer in der EU

Menschen fliehen vor dem Krieg in der Ukraine und überschreiten die Grenze nach Polen
Menschen fliehen vor dem Krieg in der Ukraine und überschreiten die Grenze nach Polen Copyright Petr David Josek/Copyright 2022 The AP. All rights reserved
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Von Stefan GrobeVincenzo Genovese
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Die Europäische Kommission hat beschlossen, die Richtlinie über vorübergehenden Schutz bis März 2024 zu verlängern, ein Rechtsinstrument, das es Menschen aus der Ukraine ermöglicht, sich in Europa aufzuhalten. Es wurde im März 2022 unmittelbar nach Kriegsausbruch verabschiedet.

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Die Europäische Kommission hat beschlossen, die Richtlinie über vorübergehenden Schutz bis März 2024 zu verlängern, ein Rechtsinstrument, das es Menschen aus der Ukraine ermöglicht, sich in Europa aufzuhalten. Es wurde im März 2022 unmittelbar nach Kriegsausbruch verabschiedet.

Die Kommission dehnt ihren Schirm auch auf jene Ukrainer aus, die in ihr Land zurückkehren wollen, aber Angst haben, ihren Schutz zu verlieren.

Viele Ukrainer seien nach Europa gekommen und hätten um vorübergehenden Schutz gebeten, sagte EU-Innenkommissarin Ylva Johansson. Nun wollten sie zurück in ihre Heimat, weil sie ihr Land wieder aufbauen wollten. Doch viele zögerten, sich abzumelden, weil sie dächten, sie müssten vielleicht wieder fliehen. Angesichts der jüngsten Bombenangriffe auf Kiew habe Brüssel das bürokratische Verfahren vereinfacht. Abmelden sei nicht nötig, nur Bescheid geben. Die Aufenthaltskarte könne behalten werden.

Parallel dazu wurde ein neues Online-Stellensuchtool namens EU Talent Pool eingeführt, um Ukrainern zu helfen, eine Arbeit zu finden. Jeder, der vorübergehenden Schutz genießt, kann sich registrieren lassen und seinen Lebenslauf hochladen, um ihn mit den Anfragen und Stellenangeboten der Arbeitgeber abzugleichen.

Laut Eurostat sind derzeit 250.000 Ukrainer in 18 Mitgliedstaaten offiziell als Arbeitssuchende gemeldet. Einige hätten Mühe, eine Stelle zu finden wie die 22-jährige Karina Kochlowa. Gezwungen, ihre Stadt Mariupol zu verlassen, kam sie im April mit einem Bachelor-Abschluss in Informatik nach Belgien und hat seitdem Hunderte von Bewerbungen verschickt.

Besonders bei Positionen im Projektmanagement brauche man mehr als Englisch, man mässe Französisch oder Niederländisch sprechen oder beides, sagt sie. Auch habe sie nur in Jahr Erfahrung, vielfach seien aber fünf Jahre Erfahrung gefragt. Doch wie solle das gehen, wenn man erst 22 sei.

Die Teilnahme am EU-Talentpool-Projekt ist für die Mitgliedstaaten freiwillig. So hofft die Kommission, dass die Kriegsflüchtlinge genügend Unterstützung bei der Arbeitssuche bekommen.

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