Kardinal Bergoglios Verbindung zur Heimat seiner Eltern

Kardinal Bergoglios Verbindung zur Heimat seiner Eltern
Von Euronews
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Der Sohn italienischer Einwanderer wurde 1936 in Buenos Aires geboren, im Stadtteil Flores. Hier wuchs er in er sehr gläubigen Familie auf.
Im Alter von 36 Jahren wurde er 1969 zum Priester geweiht. 29 Jahre später wurde aus dem Jesuiten-Priester der Erzbischof von Buenos Aires.
Dieser Aufstieg in der Kirchenhierarchie änderte aber nichts an seinem einfachen Leben. Statt in den Palast des Erzbischofs zu ziehen, hielt er sich weiterhin lieber in der der Nähe der Bedürftigen auf, im Sinne seines Dienstes für die Armen. 2001, als er von Johannes Paul II. zum Kardinal erhoben wurde, steckte Argentinien mitten in seiner schlimmsten Wirtschaftskrise. Der Erzbischof verurteilte diesen “wilden Kapitalismus, der Millionen Argentinier ins Elend stieß”. 2002 traf Mariangela Cotto, damals Mitglied der Regionalregierung von Piemont, Kardinal Bergoglio in Buenos Aires. Sie erinnert sich an den Lärm, den die Frauen mit ihren leeren Kochtöpfen auf der Straße vor der Kirche veranstalteten. Einige Gläubige fühlten sich während der Messe gestört, berichtet sie, die verlangten, man solle doch die Kirchentür schließen, bis diese laute, die Andacht störende Demonstration vorbeigezogen sein. Kardinal Bergoglio aber unterbrach die Messe und sagte: “Die Kirche verschließt vor niemandem ihre Tür. Lasst die Tür offen, bittet die Frauen herein, damit sie uns den Grund für ihren Lärm erklären können.”
Mariangela Cotto spricht von einem sehr bewegenden Treffen, als sie damals dem Kardinal eine Flasche Wein überreichte aus dem Weinberg, in dem noch sein Vater gearbeitet hatte. Und auch Kardinal Bergoglio habe voller Rührung von der italienischen Heimat seiner Familie gesprochen. Sie erzählt, wie sich der Kardinal höchstpersönlich um seine Gäste kümmerte, selbst Stühle herbeischleppte, weil viel mehr Gäste als erwartet gekommen waren. Und am Ende habe ein vergnügtes Lächeln sein Gesicht erhellt, als die Gäste auf seine Bitte hin im heimatlichen Dialekt des norditalienischen Piemont sprachen.

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