Mehrere Zehntausend Menschen und über 100 offizielle Delegationen sind in Rom, um dem verstorbenen Oberhaupt der katholischen Kirche die letzte Ehre zu erweisen. Die Beisetzungsfeierlichkeiten in der italienischen Hauptstadt können Sie Live auf Euronews verfolgen.
Papst Franziskus ist in der Basilika Santa Maria Maggiore in Rom in kleinen Kreis beigesetzt worden, in einem einfachen Grab, das nur seinen päpstlichen Namen trägt: Franciscus.
Die Beisetzung nahm der Camerlengo, der päpstliche Kämmerer, Kevin Kardinal Farrell vor. Der ehemalige Bischof von Dallas ist während der Sedisvakanz Administrator des Vatikan.
Neben etwa 40 Geistlichen, darunter Kardinaldekan Giovanni Battista Kardinal Re, Pietro Kardinal Parolin, der bis zum Tod von Franziskus Kardinalstaatssekretär war, und seinem Stellvertreter, Erzbischof Edgar Pena Parra, nahmen auch Familienangehörige des Papstes und Repräsentanten von Menschen am Rande der Gesellschaft an der letzen Zeremonie teil.
Die sterblichen Überreste von Papst Franziskus wurden auf jenem Papamobil zur Basilika Santa Maria Maggiore transportiert, das er während seiner Philippinenreise 2015 benutzte.
Zahlreiche Menschen säumen den letzten Weg von Papst Franziskus.
Am Vormittag hatte die Katholische Kirche mit einem Requiem auf dem Petersplatz von ihrem Oberhaupt Abschied genommen.
Die Exequienmesse wurde vom Dekan des Kardinalskollegiums, dem 91-jährigen Giovanni Battista Kardinal Re, zelebriert.
In seiner temperamentvollen und sehr persönlichen Predigt würdigte Kardinal Re Franziskus als den Papst des Volkes, einen Hirten, der es verstand, in ungezwungener, spontaner Art mit den „Geringsten unter uns“ zu kommunizieren.
„Er war ein Papst unter den Menschen, mit offenem Herzen für alle“, sagte Re. Der Kardinaldekan erntete Applaus aus dem Publikum, als er von Franziskus‘ ständiger Sorge um Migranten berichtete, und auf seine erste Pastoralreise verwies, die Franziskus nach Lampedusa führte.
„Der rote Faden seiner Mission war auch die Überzeugung, dass die Kirche ein Zuhause für alle ist, ein Zuhause mit stets offenen Türen“, betonte Re.
Zum Abschluss der Ausssegnung traten die orthodoxen Patriarchen und Erzbischöfe der mit Rom unierten Kirchen, die an dem Gottesdienst teilgenommen hatten, an den Sarg und sprachen das Totengebet des byzantinischen Ritus.
An dem Gottesdienst nahmen zahlreiche Staatsoberhäupter, darunter US-Präsident Donald Trump und sein ukrainischer Amtskollege Wolodymyr Selenskyj teil.
Der argentinische Präsident Javier Milei hatte aufgrund von Franziskus’ Nationalität einen Ehrenplatz, auch wenn die beiden sich nicht besonders gut verstanden haben und der Papst viele Argentinier vergraulte, weil er nie wieder in seine Heimat zurückkehrte.
An dem Gottesdienst nahmen nach ersten Schätzungen 140.000 Menschen auf dem Petersplatz teil.
Als der Sarg mit dem sterblichen Überresten von Papst Franziskus nach dem Gottesdienst in den Petersdom zurückgebracht wurde, brandete Beifall auf.
Papst Franziskus hat die Riten für die Beisetzung eines Papstes überarbeitet und vereinfacht. Im vergangenen Jahr war die Neuordnung in Kraft getreten.
Der Papst hoffte, die Zeremonie werde die Prioritäten seines Pontifikats widerspiegeln, in dem er seine Rolle als einfacher Priester und nicht als mächtiger religiöser Führer betonen wollte.
Die weiße Fassade des Petersdoms leuchtete am Samstag bei Sonnenaufgang rosa, und schon Stunden vor der Beerdigung waren Scharen von Trauernden auf den Platz geströmt. Für diejenigen, die nicht in die Nähe kommen konnten, wurden in den umliegenden Straßen riesige Fernsehbildschirme aufgestellt.
Einige Trauernde hatten schon die Nacht auf den umliegenden Plätzen verbracht. Die Stimmung war fast festlich. Hubschrauber kreisten über ihnen. Italien hat mehr als 2.500 Polizisten und 1.500 Soldaten zur Sicherheit eingesetzt. Auch ein Torpedoschiff wurde vor der Küste stationiert, berichteten italienische Medien.