Schlüsseltechnologien im Visier

Schlüsseltechnologien im Visier
Von Euronews
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In dieser Ausgabe von Business Planet geht es um Schlüsseltechnologien. Reporter Serge Rombi erklärt: “Schlüsseltechnologien wie Nanotechnologie oder industrielle Biotechnologie sollten es ermöglichen, die europäische Industrie wieder anzukurbeln. Dazu muss jedoch erst das Wissen in wettbewerbsfähige Produkte umgewandelt werden. Genau das macht ein mittelständisches Unternehmen, dass sich hier angesiedelt hat.”

Die Firma hat sich darauf spezialisiert, aus Naturprodukten Aroma-Öle zu extrahieren. Diese sollen in Kosmetika und Nahrungsergänzungsmitteln verwendet werden. Vor einigen Monaten stand der Chef dieses Unternehmen vor einem ernsthaften Dilemma.

Kris Schatteman, Geschäftsführer von Eco Treasures: “Ein Kunde bat mich, eine Doppel-Extraktionsverfahren zu entwickeln. Um sicher zu gehen, dass es funktionieren würde und weil es einen millionenschweres Investment war, mussten wir diesen Prozess in jedem Fall halb-industriell testen.”

Kris testete und bestätigte den Prozess in einer Versuchsanlage, die über die nötige Infrastruktur verfügt. Am Ende zahlte sich der Einsatz aus. Kris Schatteman, Geschäftsführer von Eco Treasures: “Wir stehen unmittelbar davor, einen millionenschweren Vertrag zu unterzeichnen. Das würde unser Geschäft verdoppeln oder sogar verdreifachen. Wir könnten damit sieben neue Arbeitsplätze schaffen.”

Serge Rombi: “Es steht viel auf dem Spiel. 2008 war der Weltmarkt für Schlüsseltechnologien 646 Milliarden Euro schwer. Bis 2015 soll dieser dann mehr als eine Billion wert sein.”

Hier hat Kris das neue Extraktionsverfahren entwickelt. Seit 2010 sind rund 100 europäische Unternehmer hier hergekommen, um diese spezialisierte Biotech-Produktionsanlage zu nutzen. Wim Soetaert, Direktor von Bio Base Europe Pilot Plant: “Zum Beispiel kommen Kunden und sagen: Wir haben ein Problem: Wir müssen zwei Tonnen unseres Produktes produzieren. Das können wir hier machen. Aber das geht nicht in einem einfachen Labor.”

Die Initiative wird von der EU, der belgischen Region Flandern und den Niederlanden mitfinanziert. Es ist eine flexible und vielseitige Plattform, unabhängig von der Großindustrie – ein Konzept, das die Bedürfnisse von mittelständischen, europäischen Unternehmen bedient.

Wim Soetaert: “Wenn Sie ein mittelständisches Unternehmen sind, das ein Verfahren im industriellen Umfang durchführen will, oder wenn sie eine Versuchsanlage bauen, wird das sehr teuer und ist sehr zeitaufwendig. Also können Sie zu uns kommen. Wir können schnell helfen, für viel weniger Geld.”

Der Weg zum Erfolg sieht für Kris Schatteman wie folgt aus: “Für mich sind die folgenden Faktoren der Schlüssel zum Erfolg: man muss über ein Netzwerk von Spezialisten verfügen und die nötige Ausstattung haben. Man sollte immer halb-industriell testen, bevor man sich in ein Abenteuer stürzt. Und einen klaren Kopf behalten.”

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