Die Wirtschaftsziele von Äquatorialguinea

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François Chignac, euronews: “Die meisten Länder in Afrika erwarten im Jahr 2014 ein höheres Wirtschaftswachstum als der globale Durchschnitt – das prophezeit ein aktueller Bericht der Vereinten Nationen. Doch große Unterschiede gibt es weiterhin: Länder mit einem starken Wachstum wie Nigeria oder Äquatorialguinea – das Pro-Kopf-Bruttoinlandsprodukt ist dort eines der höchsten in ganz Afrika – sind weltweit gesehen dennoch auf einem hinteren Platz des Human Development Index der Vereinten Nationen. Warum dieser Gegensatz? Wir fragen Geschäftsmänner und Politiker – hier in Malabo.”

Michael Lamaswala arbeitet in Großbritannien und Sambia. Er kam zu dem Symposium in Äquatorialguinea, um Vorteile von Privatinvestitionen vorzustellen: “Wenn wir nach Europa schauen – wir alle kennen die europäische Geschichte – auch dort hat es sehr lange gedauert, bis sich die Dinge verändert haben. In Afrika hingegen ist die Entwicklungsphase von der Kolonisation bis heute ziemlich schnell abgelaufen. In Ländern wie Äquatorialguinea oder Nigeria zum Beispiel, Länder mit einer funktionierenden Verwaltung, versucht man jetzt, den Reichtum gerechter zu verteilen. Das scheint möglich – etwa durch Direktinvestitionen aus dem Ausland oder den Versuch, die Situation der Menschen zu verbessern. Äquatorialguinea ist reich an Bodenschätzen: Jetzt wird versucht, den Bergbausektor auszubauen. Das zieht Unternehmen wie das unsere an und dies hat zur Folge, dass den Menschen eine bessere Ausbildung ermöglicht wird”

Einige ausländische Investoren sind der Meinung, dass Afrika im Allgemeinen und insbesondere Äquatorialguinea mehr Investition aus dem Ausland braucht, damit die Wirtschaft diversifizierter wird. Die Zeit drängt. “Afrika erlebt gerade eine günstige Situation – dank der Krise, in der die besser entwickelten Länder stecken.”, so der ehemalige Präsident von Nigeria. “Der Kontinent muss das schnell ausnutzen, weil solche Gelegenheiten immer schnell vorbeigehen.”

Auch den Finanzanalysten ist dies nicht entgangen: “Die Regierung hat auf dieser Konferenz gezeigt, dass sie wirklich bereit ist, neue Wege zu gehen und die richtigen Dinge zu tun. Für einen ungeduldigen Berater ist Afrika nicht der richtige Ort. Hier muss man geduldig sein. Seriöse Investoren, die wirklich an sozialen und wirtschaftlichen Entwicklungen interessiert sind – und natürlich auch am eigenen Profit – sollten hier herkommen. Das ist der richtige Ort für sie.”

Zum Zeitpunkt der Unabhängigkeit im Jahr 1968 war Äquatorialguinea eines der ärmsten Länder in Zentralafrika. Heute nähert sich das Pro-Kopf-Einkommen dem europäischen Durchschnitt. Dank des Ölreichtums erlebte das Land einen Wirtschaftsboom. Dennoch lebt auch heute fast die Hälfte der Bevölkerung in großer Armut, der Reichtum konzentriert sich auf einige Wenige.

Marcelino Owono, Finanzminister von Äquatorialguinea: “Unser Land muss bei null anfangen. Wir wollen uns entwickeln. Wir machen kleine Schritte. Ich glaube, eine der Prioritäten der Regierung ist es, die menschlichen Fähigkeiten weiterzuentwickeln. Also Bildung und Gesundheit. Dieses Jahr haben wir 35 Prozent unseres Regierungsbudgets in den sozialen Sektor investiert.”

Die Regierung von Äquatorialguinea hat angekündigt, Investitionen aus dem Ausland und in andere Sektoren als der Ölindustrie zu unterstützen. Die Vereinten Nationen sagen, dass Langzeitinvestitionen nötig sind, um in Afrika Nachhaltigkeit und eine gerechtere Verteilung der Einkommen zu erreichen.

Dieses Ziel wird auch vom Gouverneur der Zentralafrikanischen Zentralbank (BEAC) verfolgt: “Nachdem wir die Infrastruktur verbessert haben, hat das Land ein Symposium organisiert, um auch die Wirtschaft zu gestalten und so schrittweise ein Wachstum zu erreichen. Die Zukunft, der wahre Wachstumspol ist Afrika, es ist Zentralafrika. Wir wollen ein stabiles Niveau erreichen, das langfristig beständig bleibt, um so ein Wirtschaftswachstum zu erreichen.”

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