Kubanische Zigarren: Der Reiz des Verbotenen löst sich in Rauch auf

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Von Euronews
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Seit 48 Jahren schon rollt Milagros Diaz Zigarren – kubanische Zigarren erster Güte. Früher waren es an die 200 pro Tag, inzwischen rollt sie

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Seit 48 Jahren schon rollt Milagros Diaz Zigarren – kubanische Zigarren erster Güte. Früher waren es an die 200 pro Tag, inzwischen rollt sie gemütlicher, in einer Schaufabrik für Touristen in Havana.

Dass sich die USA jetzt wieder mehr für kubanische Produkte öffnen könnten, freut sie sehr: “Es wird der Wirtschaft und den Kubanern generell helfen. Das ist es, worauf wir alle gewartet haben – dass sie sich endlich dazu durchringen und merken, dass unsere Herzen offen sind, für alle Lateinamerikaner, Amerikaner und die ganze Welt.”

Die zusätzlichen Erlöse könnten den Tabak-Farmern helfen, ihre Felder zu finanzieren, oder den Transport der Arbeiter verbessern, meint Diaz.

317 Millionen Zigarren importieren die USA pro Jahr aus aller Welt, sie sind der größte Markt. Den Import aus Kuba im großen Stil müsste der US-Kongress erst noch erlauben, im Weg stehen beispielsweise die Namensrechte alter Fabrikeigner.

Bald schon aber sollen Amerikaner bis zu 100 US-Dollar an kubanischen Zigarren und Alkohol im Reisegepäck mit nach Hause bringen dürfen.

Kenner erwarten ein Nachfragehoch, fürchten aber Qualitätseinbrüche. Die kubanischen Fabriken, die nur die besten Tabakblätter für den Export benutzen, versuchen bereits zu beruhigen. Keinesfalls würden minderwertige Zigarren verpackt, auch bei erhöhtem Ausstoß nicht.

Eines aber ist sicher: Den Reiz des Verbotenen wird die kubanische Zigarre in den USA damit verlieren. “Vielleicht ist es jetzt nur ein Hype, weil sie illegal waren diese letzten Paar Jahre”, sagt ein Liebhaber in einem eleganten New Yorker Rauchsalon. “Aber langfristig werden sie nur eine von vielen Zigarren in den USA sein.”

Fidel Castro, der wie viele Companeros gerne mit Zigarre posierte, raucht übrigens schon seit 1985 nicht mehr.

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