Internationale Reaktionen auf erste "Charlie-Hebdo"-Ausgabe nach dem Attentat

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Von Euronews
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Welche Reaktion gab es auf die erste Ausgabe von “Charlie Hebdo”, nachdem die Redaktion der Satirezeitschrift am vergangenen Mittwoch von Islamisten

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Welche Reaktion gab es auf die erste Ausgabe von “Charlie Hebdo”, nachdem die Redaktion der Satirezeitschrift am vergangenen Mittwoch von Islamisten überfallen wurde?

Zahlreiche deutschsprachige Medien veröffentlichten die Titelseite der Zeitschrift, auf der eine Karikatur des Propheten Mohammed zu sehen ist. Die Schweizer Zeitung Tagesanzeiger verzichtete darauf, zeigt auf ihrer Website aber andere Zeichnungen aus dem Blatt. Auf tagesanzeiger.ch heißt es: "Tagesanzeiger.ch/Newsnet zeigt die Mohammed-Karikaturen im gegenwärtigen Zeitpunkt nicht. Nicht aus Angst oder weil er sich als Medium an das Bildnisverbot dieser Religion gebunden fühlt, sondern aus Rücksicht auf diese breit geteilte Empfindlichkeit."

In Großbritannien wurde die Titelseite in manchen Medien nur teilweise oder mit einem Warnhinweis veröffentlicht.

Viele spanische Medien sehen in “Charlie Hebdo” einen Vorkämpfer für die Pressefreiheit. Die Zeitung “El País” veröffentlichte einen Leitartikel unter dem Titel “Mit ‘Charlie Hebdo’ “.

In vielen Medien in Ländern des Nahen Ostens wurde die Veröffentlichung der Karikatur kritisiert. Der Großmufti von Ägypten sprach von einem “rassistischen Akt, der bei Muslimen Hass und Enttäuschung auslösen wird.”

Marzieh Afkham, Sprecher des iranischen Außenministeriums, verurteilte die Karikatur und nannte sie “eine Provokation”. “Die Meinungsfreiheit wird vom Westen missbraucht, das muss aufhören”, sagte er.

Aus Solidarität mit “Charlie Hebdo” veröffentlichte die türkische Zeitung Cumhuriyet eine vierseitige Sonderbeilage. Als es Gerüchte gab, auch die Mohammed-Karikatur sei abgedruckt worden, wurde die Auslieferung zeitweise ausgesetzt. Nach einer polizeilichen Überprüfung, die ergab, dass die Karikatur nicht abgedruckt war, wurde eine Fortsetzung der Auslieferung genehmigt.

In Italien wurden 260.000 Exemplare der “Charlie-Hebdo”-Ausgabe als Beilage der Zeitung “Il Fatto Quotidiano” verkauft. In Portugal soll “Charlie Hebdo” am Freitag erhältlich sein.

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