Ukraine: Separatistenpolitiker verneint Expansionspläne

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Von Euronews
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Ein hochrangiger Separatistenführer in der Ukraine hat den in Kiew geäußerten Verdacht zurückgewiesen, die prorussischen Einheiten beabsichtigten

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Ein hochrangiger Separatistenführer in der Ukraine hat den in Kiew geäußerten Verdacht zurückgewiesen, die prorussischen Einheiten beabsichtigten eine weitere Ausweitung der von ihnen kontrollierten Gebiete. Man achte die getroffenen Übereinkünfte, sagt Denis Pushilin in einem Interview mit Euronews. Pushilin ist Vize-Parlamentspräsident und damit eine der sichtbareren Figuren der selbstausgerufenen Volksrepublik Donezk.

“Im Moment arbeiten wir im Rahmen des Minsker Protokolls, das sich auf den Frontlinienverlauf vom 19. September [2014] bezieht. Und diese Demarkationslinie umschließt nicht Mariupol und Sewerodonezk. […] Wir arbeiten auf eine Erfüllung des Abkommens hin, das ja eine Liste von Maßnahmen ist. Und wenn es auch von Kiew und nicht nur von uns erfüllt wird, dann wird es Beziehungen geben. Mit anderen Worten: Eine Autonomie mit einigen Übereinkünften mit Kiew.”

Den tatsächliche Frontverlauf verschoben die Separatisten seit dem 19. September 2014 mehrfach zu eigenen Gunsten – vor allem in Debalzewe, kurz nach dem am 12. Februar neu unterzeichneten Abkommen Minsk II. Jetzt, drei Monate später, werfen sich beide Seiten weiterhin gegenseitig vor, die geltenden Vereinbarungen zu missachten. Immer wieder kommt es zu Kämpfen.

Das Minsker Abkommen sieht einen Abzug schwerer Waffen auf außer Schussweite von der Front vor. Doch an mehreren strategischen Stellen wird weiter geschossen, teils in unmittelbarer Nähe zur Zivilbevölkerung. Über 6000 Menschen haben, Schätzungen zufolge, seit Beginn des Konfliktes ihr Leben verloren, und noch immer werden fast täglich weitere Opfer gemeldet.

Man sorge sich jeden Tag, zudem würden die Schusswechsel der Artilleriestellungen jetzt immer früher beginnen, so ein Einwohner der Region Donezk: “Das ist die sogenannte Waffenruhe. Seit drei Tagen gehen um sechs Uhr Abends die Kämpfe los. Gestern fiel wegen dem Beschuss um 23 Uhr der Strom aus. Sie schießen von hier und die anderen schießen zurück, und wir sind Geiseln der Situation.”

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