Mit einer Schweigeminute und Schiffssirenen ist in der nordchinesischen Stadt Tianjin der Opfer des schweren Explosionsunglücks gedacht worden. Dabei
Mit einer Schweigeminute und Schiffssirenen ist in der nordchinesischen Stadt Tianjin der Opfer des schweren Explosionsunglücks gedacht worden. Dabei waren in einem Gefahrgutlager im Hafen mindestens 114 Menschen ums Leben gekommen. Häuser sind ausgebrannt, giftige Chemikalien überall. Die Aufräumarbeiten kommen nur langsam voran.
Meifangs Haus ist fast komplett zerstört. Sie sagt: “Wir müssen jetzt sehr vorsichtig sein. Wer in sein Haus zurück will, um etwas zu holen, muss feste Schuhe und lange Hosen tragen. Alles ist vergiftet. Wir müssen uns schützen.”
Bislang werden noch 70 Menschen vermisst, darunter 64 Feuerwehrleute. In Krankenhäusern werden noch fast 700 Verletzte behandelt, darunter rund 57 Schwerverletzte.
Die Bewohner der Stadt sorgen sich um giftige Stoffe in der Luft oder im Wasser. Die Behörden haben Messstationen eingerichtet und auch
teils deutlich erhöhte Werte von giftigen Chemikalien gefunden. Doch wurde versichert, dass keine direkte Gefahr für Menschen bestehe. Bao Jingling von Umweltamt sagt: “Wir haben an 29 Orten Zyanidspiegel gemessen, an acht davon sind die Zyanidspiegel höher als unsere Sicherheitsstandards erlauben. An einem Ort ist der Zyanidspiegel 28 Mal höher. Das ist direkt dort, wo es explodierte.” Menschen, deren Häuser zerstört wurden, demonstrierten vor dem Bürgermeisteramt. Die Firma, die die giftigen Chemikalien gelagert hatte, hatte keine Erlaubnis hierzu.