Israel: Nach Messerattacken und Anschlag liegen Nerven blank

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Die israelische Polizei fahndet nach Passanten, die einen verletzten Eritreer mit Tritten und Schlägen zu lynchen versuchten. Der mittlerweile

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Die israelische Polizei fahndet nach Passanten, die einen verletzten Eritreer mit Tritten und Schlägen zu lynchen versuchten. Der mittlerweile verstorbene Afrikaner war bei dem Anschlag eines Selbstmordattentäters auf den Bubahnhof der südisraelischen Stadt Beerscheva, bei dem dieser einen Soldat erschoss und 11 weitere Menschen verletzte bevor er selber erschossen wurde, am Sonntag irrtümlicherweise für einen zweiten Angreifer gehalten und angeschossen worden.

“Eine Menschenmenge sollte einen solchen Ort sofort verlassen und die Rettungsdienste ihre Arbeit tun lassen. Wir leben in einem Rechtstaat, in dem keiner das Recht selbst in die Hand nehmen darf. Das ist die erste Regel. Zweitens sehen wir hier was ein extremistischer Islam in Kombination mit dem Internet anrichten kann, es ist als ob Osama bin Laden auf den Facebook-Gründer Mark Zuckerberg trifft”, so Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu.

Die Angst vieler Israelis vor weiterer Gewalt berührt auch den Alltag von Schulkindern: In mehreren israelischen Städten dürfen arabische Handwerker und Reinigungskräfte nicht mehr in Schulen arbeiten, solange dort Schüler anwesend sind.

“Die Menschen und ihre Entscheidungen sind hysterisch. Keiner denkt mehr logisch, alles macht Angst. Anderen Menschen wird leider nicht mehr vertraut,” sagt ein Schülerlotse.

Nach scharfer Kritik rechtsorientierter Minister hat Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu einen Plan zum Bau einer Mauer im arabischen Ostteil Jerusalems zwischenzeitlich aber wieder eingefroren. Israelische Medien berichteten am Montag, das Projekt solle wohl zunächst nicht fortgesetzt werden. Die Polizei hatte bereits damit begonnen, am Rande eines arabischen Viertels hohe Betonblöcke zu errichten.

In Israel liegen unter der Wirkung der fast täglichen Anschläge die Nerven blank. Seit Monatsbeginn greifen Palästinenser verstärkt Israelis mit Schuss- und Stichwaffen an – vor allem, aber nicht nur in Jerusalem. Bei der Gewaltserie starben acht Israelis, ein Afrikaner und 44
Palästinenser. Mehr als die Hälfte der Palästinenser waren Angreifer, die bei ihrem Terrorakt erschossen wurden. Die anderen kamen bei
Zusammenstößen mit dem israelischen Militär ums Leben.

Als ein Auslöser der Gewaltwelle gelten Streitigkeiten um den Tempelberg (Al-Haram al-Scharif) in der Jerusalemer Altstadt, die
Israel 1967 erobert und später annektiert hatte. Die Stätte ist Juden wie Muslimen heilig. Der Konflikt dreht sich um die Besuchs- und
Gebetsrechte auf dem Plateau des Tempelbergs, wo einst der von den Römern zerstörte zweite jüdische Tempel stand und wo sich heute die
Al-Aksa-Moschee und der Felsendom befinden.

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