Gegner sehen Treffen als Provokation
In der italienischen Stadt Bologna haben Tausende gegen ein Treffen des politischen Mitte-Rechts-Blocks demonstriert. Dabei wurde mindestens ein Polizist verletzt, mehrere Demonstranten wurden festgenommen. Auch eine Bahnlinie wurde sabotiert, möglicherweise von Teilnehmern der Protestbewegung.
Dass die Konferenz ausgerechnet in der linken Hochburg Bologna stattfindet, sehen viele als Provokation. Schlüsselperson des Treffens ist der Chef der Partei Lega Nord, Matteo Salvini.
“Das ist kein Schritt zurück ins Jahr 1994, zu den alten Gewohnheiten einer ‘Koalition aus Bequemlichkeit’. Hier beginnt etwas Neues: Daran hat die Lega Nord teil und sie führt es an. Wir sind aber offen für alle Italiener, die sich angeekelt von der Politik abgewandt haben.”
Tatsächlich könnte sich rechts der politischen Mitte einiges ändern: Salvinis Partei hatte bei den Regionalwahlen im Sommer abgeräumt. Damit hatte er Silvio Berlusconi und dessen Forza Italia zum Juniorpartner einer künftigen Koalition degradiert. Bisher war es Berlusconi, der die Koalition der Mitte-Rechts-Parteien anführte. In Wahlumfragen liegt er heute nur noch auf dem vierten Platz.
Erster Test für die Neuauflage des Bündnisses werden die Lokalwahlen in den nächsten Monaten sein, darunter in den wichtigen Großstädten Mailand und Rom.