Die EZB will Banken zur Kreditvergabe schieben

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Die Europäische Zentralbank (EZB) erhöht den Strafzins für Bankeinlagen. Statt 0,2 Prozent müssen Banken nach der Entscheidung des EZB-Rates künftig

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Die Europäische Zentralbank (EZB) erhöht den Strafzins für Bankeinlagen. Statt 0,2 Prozent müssen Banken nach der
Entscheidung des EZB-Rates künftig 0,3 Prozent Zinsen zahlen, wenn sie Geld bei der Notenbank parken. Der Hauptrefinanzierungssatz (Leitzins) bleibt bei 0,05%.

Die EZB lässt also in der Geldpolitik weiter locker. Die Geldinstitute sollen mehr Kredite vergeben und so das Wirtschaftswachstum anschieben. Experten bezweifeln, dass das funktioniert. Stattdessen drohen Kunden womöglich höhere Gebühren.

Nach Meinung von Michael Hüther, Direktor am Institut der deutschen Wirtschaft (IW/Köln), belastet die Strafgebühr sogar die
Ertragskraft der Banken und damit auch die Kreditvergabe: «Eine
Geldpolitik der Negativzinsen ist kontraproduktiv.» Bislang kommt das viele billige Zentralbankgeld nicht im gewünschten Maß über Bankkredite bei Unternehmen und Verbrauchern an. Die Konjunktur im Euroraum erholt sich nur schleppend, die Inflation ist nach wie vor im Keller. Seit März pumpt die EZB monatlich 60 Milliarden Euro in den Kauf von Staatsanleihen und anderen Wertpapieren. Das sollte Konjunktur und Preisauftrieb anschieben.

Von der US-Notenbank Felderal Reserve Fed wird in knapp zwei Wochen das Gegenteil erwartet – die lange angekündigte Zinswende nach oben.

Vor der – ebenfalls erwarteten – EZB-Entscheidung hat der Euro
nachgegeben. Am Morgen kostete die Gemeinschaftswährung 1,0590 US-Dollar – etwas weniger als am späten Vorabend.
Der Dax verlor zur Eröffnung 0,2 Prozent auf 11.160 Punkte.

su mit dpa

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