Öl billiger, aber....

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Das weltweit wachsende Ölangebot bringt die Preise für den Rohstoff immer stärker ins Trudeln. Am Dienstag verbilligte sich Nordseeöl der Sorte

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Das weltweit wachsende Ölangebot bringt die Preise für den Rohstoff immer stärker ins Trudeln.

Am Dienstag verbilligte sich Nordseeöl der Sorte Brent um bis zu 2,3 Prozent auf 39,81 Dollar je Barrel (159 Liter). US-Leichtöl der Sorte WTI fiel zeitweise um 2,7 Prozent auf 36,64 Dollar.

Jeremy Batstone-Carr, vom Broker/Vermögensverwalter Charles Stanley, London:

“Die OPEC hat den Ölpreis nicht mehr unter Kontrolle, sie trägt nicht einmal die Hälfte zur Erdöl-Weltproduktion bei. Und trotz der verzweifelten Bemühungen um Quotenkürzungen vor der Tagung in Wien – nichts ist rausgekommen. Im Moment scheint der Weg des geringsten Widerstands angesagt, bis eine erhebliche Reduktion der Produktion und Kapazität – all das bringt die Preise erst mal weiter nach unten “.

Denn beide Sorten – Brent und WTI – lagen damit zum erstenmal seit Februar 2009 unter wichtigen charttechnischen Marken – 40 Dollar beim Brent und 37 Dollar beim WTI.

Nun seien die während der Finanzkrise 2008 erreichten Tiefstände das nächste Ziel, meinen Analysten von CMC Markets in London und Frankfurt. Bei Brent wäre das die Marke von 36,20 Dollar.

Das war so wenig wie zuletzt im Juli 2004 – zu Beginn des Super-Rohstoff-Zykluses. Er endete mit der Finanzkrise im Sommer 2008, als Brent mit 147,50 Dollar je Barrel sein Rekordhoch markierte und dann abstürzte.

Jeremy Batstone-Carr, Charles Stanley:

“Wenn die Schwäche in der Rohölpreis an den Zapfhähnen der Tankstellen ankommt, dann entlastet das die Einkommen der Verbraucher über einen längeren Zeitraum und das spürt natürlich auch der Einzelhandel. Die billigen Preise werden aber nicht immer weitergegeben.”

Laut Bund der Energieverbraucher gilt das zumindest beim Heizöl nicht. Während die Ölpreise um 36,2 Prozent zurückgegangen seien, zwischen Oktober 2014 und 2015, sei Heizöl um 31 Prozent güstiger zu haben gewesen. (Abnahmemenge 3.000 Liter, bundesweiter Durchschnitt).

Viele Experten – darunter Goldman Sachs – vermuten, dass der Brent-Preis noch bis auf 20 Dollar fallen kann. Analysten der Commerzbank warnten indessen, dass die Ölschwemme nach dem Ende des Verdrängungswettbewerbs schon im nächsten Jahr der Vergangenheit angehören und die Preise dann wieder steigen könnten.

su mit Reuters, dpa

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