Aylan Kurdi (3†) als Graffiti-Botschaft für Frankfurt

Aylan Kurdi (3†) als Graffiti-Botschaft für Frankfurt
Von Kirsten Ripper mit Reuters, FAZ, YouTube
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Ein riesiges Bild des kleinen Aylan Kurdi, der am Strand von Bodrum ertrunken aufgefunden wurde, haben die Künstler Justus Becker – auch bekannt als

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Ein riesiges Bild des kleinen Aylan Kurdi, der am Strand von Bodrum ertrunken aufgefunden wurde, haben die Künstler Justus Becker – auch bekannt als ‘Cor’ -und Oguz Sen an die Osthafenmole in Frankfurt gesprayt. Es ist eine 120 Quadratmeter-Message an die Bürger in der RheinMain-Metropole nach der Kommunalwahl in Hessen, bei der die rechtspopulistische und migrationsfeindliche AfD fast überall zweistellige Ergebnisse erzielte. ‘Europa tot – Der Tod und das Geld’ ist der offizielle Titel des Kunstwerks.

Das Schicksal der Kinder aus Syrien habe ihn traurig und wütend gemacht, erklärt Justus Becker (alias Cor, 38) der Agentur Reuters. “Kein Mensch ist illegal”, das ist das Motto des Kunstwerks und des ebenfalls 38-jährigen Co-Künstlers Oguz Sen, der in Bornheim aufgewachsen und auch als Kunst-Rebell bekannt ist.

Das Bild des kleinen Aylan ging um die Welt und rührte die Menschen, doch seit dem Tod von Aylan Kurdi sind mindestens 70 weitere Kinder im Mittelmeer ertrunken.

Justus Becker hatte schon den Bauzaun um das EZB-Gebäude bemalt. Und auch das Bild von Aylan Kurdi können zumindest einige Mitarbeiter der Europäischen Zentralbank von ihren Büros aus sehen. Vielleicht denken sie ja auch über den Titel des Graffiti nach…

Der Vater des kleinen Aylan, der inzwischen allein und recht verzweifelt in einem Haus im kurdischen Teil des Irak lebt, war mit dem Graffiti einverstanden. “Sonst hätten wir es nicht gemacht”, sagte Oguz Sen der FAZ. Aylan und sein zwei Jahre älterer Bruder liegen im syrischen Kobane begraben.

Eigentlich wollte Aylans Familie nach Kanada zu einer Tante.

Zumindest für einige Monate erinnert jetzt ein Graffiti in Frankfurt an Aylan Kurdi und an das traurige Schicksal der Flüchtlingskinder, die es nicht bis in die EU geschafft haben.

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