Panama Papers in Russland: Verschwörung des Westens

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Von Euronews
Panama Papers in Russland: Verschwörung des Westens

Die Enthüllungen der Panama Papers führen auch in höchste russische Regierungskreise. So sollen enge Vertraute des russischen Präsidenten mehr als zwei Milliarden US-Dollar durch Briefkastenfirmen geschleust haben.

Russland reagiert erbost auf die Anschuldigungen. Kremlsprecher Dmitri Peskow wirft den Autoren des Berichts einen neuen Grad an “Putinophobie” vor, mit dem der russische Präsident diskreditiert werden soll:
“Es ist ganz klar, dass sich die Absicht diese Recherche gegen unser Land, Russland, und den russischen Präsidenten Wladimir Putin richtet.”

Er betonte, dass sich der russische Präsident, der nicht namentlich im Bericht erwähnt wird, keine Verfehlungen geleistet habe.

Was hält die Bevölkerung von dem Medienbericht? Eine Passantin in Moskau sagt: “Wissen Sie, was ich davon halte? Dass noch nichts bewiesen ist. Sie haben diese Menschen nicht auf frischer Tat ertappt. Es ist Boulevardberichterstattung.” Ein anderer fügt hinzu: “Natürlich gibt es bis zu einem bestimmten Punkt Korrpution. Ich kann nicht alle Details erklären, aber natürlich gibt es sie im Land.”

Die großangelegte Medienrecherche des journalistischen Rechercheverbundes ICIJ zu den Machenschaften von Offshore-Firmen in Steueroasen wird in Russland als Angriff des Westens gegen Wladimir Putin verstanden.

Ähnlich äußerte sich auch die Vorsitzende des Sicherheitsausschusses, Irina Jarowaja, im russischen Parlament: “Das ist eine von vielen Giftinjektionen in der Hoffnung, dass die Dosis irgendwann anschlägt”, sagte sie gegenüber der Agentur Tass.