"Ich hab' es satt" - Isländisches Kabinett beginnt Arbeit trotz der Proteste

In Island hat das neue Kabinett unter Sigurdur Ingi Johannsson seine Arbeit aufgenommen. Die Regierungskoalition hatte Johannsson bis zu vorgezogenen Parlamentswahlen im Herbst zum Interims-Ministerpräsidenten ernannt. Die Ökonomin Lilja Dogg Alfredsdottir wird zudem neue Außenministerin, brisant ist ihre Ernennung weil sie zuvor kein Parlamentsmitglied war.
Ich bin wütend und mir wird ganz schlecht wenn ich darüber nachdenke.
Gunnar Bragi Sveinsson, der vorher Außenminister war, wird nun Fischerei- und Landwirtschaftsminister.
Der bisherige Ministerpräsident Sigmundur David Gunnlaugsson musste wegen Enthüllungen in den “Panama-Papieren” sein Amt aufgeben. Sein Name war im Zusammenhang mit einer Briefkastenfirma auf den Britischen Jungferninseln aufgetaucht.
Vor dem Amtssitz des isländischen Präsidenten sowie vor dem Parlament in Reykjavík forderten Demonstranten erneut den Rücktritt der Regierung und Neuwahlen. Der Rücktritt von Gunnlaugsson reicht ihnen nicht, erklärt Arny Elinborg: “Die Regierung nimmt uns nicht ernst und will uns nicht zuhören. Sie sagen, sie wollen sich nicht von Demonstranten kontrollieren lassen, weil sie die Mehrheit im Parlament haben. Ich bin wütend und mir wird ganz schlecht wenn ich darüber nachdenke. Ich hab es satt.”
Iceland calls a red card on the “new” government. pic.twitter.com/sq54CJsWw9
— Reykjavík Grapevine (@rvkgrapevine) April 7, 2016