Comeback des Iran wird zum Machtkampf in der OPEC

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Nach dem Scheitern der Ölschwemme-Gespräche in Doha/Katar haben viele Experten nicht des abwesenden Iran verantwortlich gemacht, sondern den

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Nach dem Scheitern der Ölschwemme-Gespräche in Doha/Katar haben viele Experten nicht den abwesenden Iran verantwortlich gemacht, sondern
den weltgrößten Öl-Förderer Saudi-Arabien. “Die Saudis haben ihren Partnern mal wieder einen Schlag versetzt”, sagte David Hufton vom britischen Öl-Händler PVM. Saudi-Arabien hatte darauf bestanden, dass auch der Iran seine Produktion kappt, was der schon im Vorfeld abgelehnt hatte.

Javad Montazeri, euronews:

“Iran hat angesagt, alle Erwartungen, dass er seine Produktion einschränke, seien unter den gegebenen Umständen unlogisch und man werde das nicht akzeptieren. Der Iran plant, seinen Export auf 2 Millionen Barrel pro Tag zu erhöhen. Dazu fehlen noch rund 800.000 Barrel pro Tag.”

The Anti-Freeze: #Iran Claims its #Oil Output Has Reached 3.5 mb/d (blue line is IEA</a> data; red line is Iran claim) <a href="https://t.co/1Tj6uS61ah">pic.twitter.com/1Tj6uS61ah</a></p>&mdash; Javier Blas (JavierBlas2) 16 avril 2016

Der Iran will zunächst die Marktanteile wiedergewinnen, die er im Zuge der inzwischen beendeten Sanktionen des Westens im Atomstreit verloren hatte. Die Sanktionen der Vereinigten Staaten und der Europäischen Union hatten die Rohöl-Exporte von einem Höchststand von 2,5 Millionen Barrel pro Tag vor dem Jahr 2011 auf knapp über 1 Million Barrel pro Tag in den vergangenen Jahren gekappt.

Im Februar hatten sich einige Ölländer darauf geeinigt, ihre Produktion auf dem Niveau vom Januar einzufrieren, um den Ölpreis zu stützen. Sie machten aber die Beteiligung anderer Staaten zur Bedingung, was in Doha besiegelt werden sollte.

Why Saudi Arabia won't shed any tears after Doha oil talks collapse https://t.co/sNNpIUHMz6pic.twitter.com/hMCLaTlrua

— Bloomberg (@business) 18 avril 2016

Saudi-Arabien wies 2015 ein Defizit von umgerechnet 90 Milliarden Euro aus. Dass das Land dennoch nicht die Produktion kappt, um die Preise zu stützen, liegt Experten zufolge daran, dass es andere Förderer aus dem Markt drängen will, vor allem jene, die Öl aus Schiefer gewinnen. Das Verfahren ist relativ teuer. Bleibt der Ölpreis niedrig, können die Produzenten ihre Kosten nicht decken.

Der Iran hat das Scheitern der Öl-Gespräche in Katar bedauert.

su mit Reuters, dpa

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