Brexit: Auch kleine und mittlere Unternehmen sind dafür und dagegen

Brexit: Auch kleine und mittlere Unternehmen sind dafür und dagegen
Von Euronews
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Ein möglicher Austritt Großbritanniens aus der EU hat nicht nur Folgen für große, sondern, ganz klar, auch für mittlere und kleine…

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Ein möglicher Austritt Großbritanniens aus der EU hat nicht nur Folgen für große, sondern, ganz klar, auch für mittlere und kleine Unternehmen. Mehr als 5 Millionen solcher Firmen gibt es im Königreich, fast 16 Millionen Menschen haben hier einen Arbeitsplatz.

Wie sich ein Brexit auf die KMUs, ihre Mitarbeiter, ihr Geschäft auswirkt, niemand weiß das so genau. Der Wirtschaftswissenschaftler Angus Armstrong vom National Institute of Economic and Social Research sagt: “Noch nie hat ein Land von der Größe Großbritanniens eine solch eng verflochtene wirtschaftliche Union wie die EU verlassen. Es gibt also keinen Präzedenzfall, aus dem man lernen könnte. Das hier ist also absolutes Neuland.”

Der Stahlhersteller Reid Steel ist in der ganzen EU aktiv. Allerdings, so Firmenchef Simon Boyd, belaste Brüssel sein Unternehmen bloß. Boyd ist klar für einen Brexit: “Ich denke, wir müssen diese Gelegenheit nutzen. Das ist eine einmalige Chance, um die Kontrolle über unser eigenes Schicksal zurückzuerhalten. Aus Unternehmenssicht ist die EU sehr schlecht für uns. Wir werden überreguliert, was dazu führt, dass wir zurückgehalten werden.”

Brexitkritische Unternehmer fürchten unter anderem mögliche langwierige Neuverhandlung von Verträgen mit EU-Staaten und der EU selbst. Jason Wouhra führt einen Gewürzehandel. Er meint: “Die Leichtigkeit, innerhalb Europas Handel zu treiben, ist einer der wichtigsten Punkte aus geschäftlicher Sicht. Die Zulassungen in Europa waren am einfachsten, denn es braucht nur einen Antrag für die Marke. Das ist, was die Kosten und die Effizienz betrifft, exzellent. Die EU hat also viele Vorteile, die uns als Unternehmen helfen.”

Vergangenes Jahr berfragte der Verband kleiner Unternehmen seine Mitglieder zum Brexit, 47 Prozent waren damals für einen Verbleib in der EU, 41 wollten raus. Im Februar sagten allerdings 42 Prozent bei einer Nachbefragung, ihre Meinung könnte sich noch ändern.

In den meisten Umfragen in der Gesamtbevölkerung liegen die Brexit-Befüworter inzwischen leicht vorn. Laut der Seite WhatUKThinks sagen derzeit 51 Prozent der Briten Ja zum Abschied von der EU. Das britische Pfund gab nach den jüngsten Befragungen der vergangenen Tage nach und fiel an diesem Montag gegenüber dem Dollar auf ein Dreiwochentief. Das Brexitreferendum ist am 23. Juni.

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