"Bo-Jo" in Brüssel - neuer britischer Außenminister gibt sich diplomatisch

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Von Euronews
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Von “Zurückhaltung und Mäßigung” sprach der neue britische Außenminister Boris Johnson bei seinem ersten EU-Außenministertreffen in Brüssel – allerdings im Zusammenhang mit der…

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Von “Zurückhaltung und Mäßigung” sprach der neue britische Außenminister Boris Johnson bei seinem ersten EU-Außenministertreffen in Brüssel – allerdings im Zusammenhang mit der Türkei. Über die Europäische Union verlor der “Brexit”-Protagonist kein schlechtes Wort.

Wer einen turbulenten Auftritt erwartet hatte, wurde enttäuscht. Aber “Bo-Jo” kam, um zu gehen.

Boris Johnson, britischer Außenminister:

“Meine Botschaft an unsere Freunde im Europäischen Rat ist, dass wir dem Willen des Volkes folgen müssen und die Europäische Union verlassen. Was aber in keiner Weise bedeutet, dass wir Europa verlassen, wir geben unsere führende Rolle in der europäischen Zusammenarbeit nicht auf und unsere Beteiligung an vielen Dingen.”

Bruxelles découvre Boris Johnson l'eurosceptique pour son premier bain diplomatique https://t.co/fYsI2YQO7jpic.twitter.com/YhZRW2DveQ

— Europe 1 (@Europe1) 18 juillet 2016

Auch der französische Amtskollege Jean-Marc Ayrault, noch vergangene Woche ein Mann der harten Worte – “nachweislich ein Lügner” – gab sich diplomatisch:

“Ich spreche mit Boris Johnson immer mit größter Aufrichtigkeit und einem Höchstmaß an Offenheit – ich glaube, so sollten wir weitermachen. Was Frankreich angeht, wollen wir Eines vermeiden – dass sich in Europa eine Stimmung der Unsicherheit über die Zukunft breitmacht. Für Großbritannien und Europa heißt das: Je früher die (Austritts-)Verhandlungen beginnen, desto besser. “

Auch der Deutsche Frank-Walter Steinmeier will jetzt “Dinge voranbringen”.

Kurz nach der Ernennung Boris Johnsons zum Außenminister hatte Steinmeier – ohne Namen zu nennen – gesagt, verantwortungslose Politiker hätten das Land in den Brexit gelockt und sich anschließend aus dem Staub gemacht, um Cricket zu spielen. «Ich finde das, ehrlich gesagt, ungeheuerlich.»

Johnsons erster «Übersee-Trip», wie er ihn selbst nennt, war mit
Spannung erwartet worden. Der ehemalige Bürgermeister Londons ist für derbe Sprüche und wenig diplomatisches Auftreten bekannt. Im
Referendums-Wahlkampf hatte er beispielsweise für Aufsehen gesorgt,
als er die Politik der EU mit der von Adolf Hitler in einem Atemzug
nannte.

Twitter-Spott: “Du bist der Vater. Jetzt kümmerst du dich auch drum!”

Theresa May a nommé Boris Johnson ministre des affaires étrangères. (Par Vadot) pic.twitter.com/l3NqLVhutO

— Ornikkar® (@ornikkar) 16 juillet 2016

su mit dpa

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