In Bolivien ist der stellvertretende Innenminister bei Bergarbeiterprotesten getötet worden.
In Bolivien ist der stellvertretende Innenminister bei Bergarbeiterprotesten getötet worden. Rudolfo Illanes hatte nach eigenen Angaben vermitteln wollen. Am Donnerstag wurde er in Panduro, rund 160 Kilometer südöstlich von La Paz, erschlagen. Das hat Vorgesetzter, der bolivianischer Innenminister in der Hauptstadt mitgeteilt.
Der 55-jährige Vizeminister habe sich am Donnerstagmorgen zu einer Landstraßenblockade der Bergarbeiter begeben, um einen Dialog einzuleiten. Dabei sei er von den Demonstranten als Geisel genommen worden. Sein Leibwächter wurde demnach verletzt in ein Krankenhaus gebracht. Zuvor waren bei den Protesten zwei Bergarbeiter ums Leben gekommen. Ein weiterer wurde wenig später erschossen.
Die Demonstranten machten die Polizei für den Tod der Männer verantwortlich. Die Regierung hingegen warf den Bergarbeitern vor, sie seien bewaffnet gewesen. Die Polizei war nach Angaben der Regierung ohne Schusswaffen im Einsatz.
Die in selbst organisierten Genossenschaften zusammengeschlossenen Bergarbeiter protestieren seit Anfang August mit den Blockaden von Landstraßen gegen ein neues Gesetz. Dieses sieht vor, dass Kumpel sich Gewerkschaften anschließen dürfen. Der Verband der Bergarbeiter-Genossenschaften ist gegen den Einfluss von Gewerkschaften in diesem Sektor. Er vertritt rund 10.000 Bergarbeiter von 900 Genossenschaften.
In Bolivien werden Silber und Zinn abgebaut, in jüngerer Zeit vor allem auch das Leichtmetall Lithium.