Deutsche Bank soll 14 Milliarden Dollar an die USA zahlen

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Hiobsbotschaft für die Deutsche Bank: 14 Milliarden Dollar – knapp 13 Milliarden Euro – will das US-Justizministerium von Deutschlands größtem Geldhaus als Wiedergutmachung für Tricksereien auf dem am

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Hiobsbotschaft für die Deutsche Bank: 14 Milliarden Dollar – knapp 13 Milliarden Euro – will das US-Justizministerium von Deutschlands größtem Geldhaus als Wiedergutmachung für Tricksereien auf dem amerikanischen Immobilienmarkt.

Diese (Rekord-)Summe sei in den Verhandlungen aufgerufen worden, bestätigte die Bank entsprechende Medienberichte. Die Aktien der Deutschen Bank brachen um bis zu 8,2 Prozent ein und zogen auch andere Finanztitel ins Minus.

“Absturz am Aktienmarkt => Kurs der Deutsche-Bank-Aktie in Euro”SPIEGEL_Wirtsch</a> <a href="https://t.co/GmKPClsOwQ">pic.twitter.com/GmKPClsOwQ</a></p>&mdash; MOISES GONZALEZ (mgd_1970) 2. August 2016

Robert Halver, Baader Bank, Frankfurt:

“14 Milliarden US-Dollar kann die Deutsche Bank nicht zahlen. Sie hat nur 5,5 Milliarden Euro als Rückstellung in die Bilanz eingestellt. Ich bin mir aber sicher, so hoch wird es auch nicht sein. Denn vergleichbare Straftatbestände bei anderen Banken liegen eher deutlich niedriger. Ich rechne mal mit 5 Milliarden, was schlimm genug ist.

Aber das Problem ist auch, es gibt noch andere Tatbestände, andere Strafprozesse, die werden auch noch Geld kosten.”

Für sämtliche noch offene Rechtsstreitigkeiten, darunter auch der Geldwäsche-Skandal in Russland, hatte das Institut zur Jahresmitte 5,5 Milliarden Euro zur Seite gelegt – und wähnte sich damit eigentlich auf der sicheren Seite. Dabei habe man für den Hypothekenstreit 2,5 bis drei Milliarden Euro veranschlagt, so ein Insider.

Selbst ein Drittel der angedrohten Strafe wäre eine schwere Last für eine Firma mit einem Börsenwert von nur noch rund 17 Milliarden Euro, rechnete Analyst Neil Wilson vor, vom Brokerhaus ETX Capital, Watford, Großbritannien. “Alles über sieben Milliarden Dollar wäre für die Deutsche Bank sehr gefährdend”, sagte einer der zehn größten Investoren der Bank (laut “Reuters”). Dann müsste die Deutsche Bank über eine Kapitalerhöhung oder einen Verkauf der Vermögensverwaltung nachdenken.

Klagen und Prozesse: Die 14-Seiten-Liste, die die Deutsche Bank fürchtet https://t.co/zx1lV08h6Upic.twitter.com/dIHND2AK3t

— WELT (@welt) 12. März 2016

Mit Blick auf die zunächst im Raum stehenden 14 Milliarden Dollar Strafgeld #DeutscheBankpic.twitter.com/O4PYltENld

— §263 StGB (@263StGB_com) 16. September 2016

Das US-Hypothekenthema geht auf die Zeit vor der Finanzkrise zurück. Viele Großbanken hatten sich auf dem amerikanischen Immobilienmarkt über Jahre eine goldene Nase verdient. Sie reichten Hypotheken an mittellose Familien aus. Die Risiken wurden anschließend an Anleger weitergegeben – in Form von hochkomplexen Anleihen, die den Banken hohe Gebühren in die Kasse spülten. Als der Markt 2007 zusammenbrach, erwiesen sich diese Bonds als wertlos.

Die Deutsche Bank steckt mitten in der Sanierung und verdient deshalb momentan kaum Geld. Die Kapitaldecke ist im Vergleich zu Wettbewerbern dünn. Eine weitere milliardenschwere Kapitalerhöhung hat Vorstandschef John Cryan wiederholt ausgeschlossen – er setzt darauf, dass sich das Geldhaus durch den Abbau von Risiken gesundschrumpfen kann.

su mit Reuters

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