Digital-Umbau auch bei Bombardier: 7.500 Leute müssen gehen

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Von Euronews
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Der kanadische Flugzeug- und Zug-Produzent Bombardier will zum zweiten Mal in diesem Jahr Stellen streichen – möglicherweise auch in Deutschland.

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Der kanadische Flugzeug- und Zug-Produzent Bombardier will zum zweiten Mal in diesem Jahr Stellen streichen – möglicherweise auch in Deutschland.

Der Konzern kündigte an, bis 2018 weltweit 7.500 Jobs abzubauen. Das entspricht rund zehn Prozent der Belegschaft. Rund zwei Drittel sollen demnach in der Bahn- und ein Drittel in der Luftfahrtsparte wegfallen.

Ein Stellenabbau auch in Deutschland könne nicht ausgeschlossen werden, so ein Sprecher der Bombardier-Bahnsparte mit Hauptsitz in Berlin. In Deutschland beschäftige Bombardier rund 8.500 (Januar 2016: 9.800) Mitarbeiter – darunter 900 Leiharbeiter – etwa 1.150 in Bautzen, 2.000 in Görlitz, 2.400 in Hennigsdorf und 540 in Berlin.
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Erst im Februar hatte Bombardier nach neuen Verlusten angekündigt, mehr als 1.400 Stellen in Deutschland zu streichen.

Laut der Konzernzentrale in Montreal sind in Kanada 2.000 Jobs von den neuen Maßnahmen im Rahmen eines größeren Sparplans betroffen, mit dem das Unternehmen wettbewerbsfähiger werden will. Der Siemens- und Airbus-Rivale fuhr im zweiten Quartal einen Verlust von 451 Millionen Euro ein, auch das laufende Sanierungsprogramm belastete das Ergebnis. Ausgelöst hatte die Krise bei Bombardier die aus dem Ruder gelaufene Entwicklung eines Regionaljets.

Der Konzern erwartet vom Stellenabbau, der Spezialisierung der
Standorte und klar definierten Kompetenzzentren für Design,
Entwicklung und Produktion bis Ende 2018 Kosteneinsparungen von rund 275 Millionen Euro. «Zugleich werden wir aber
investieren und in anderen Sektoren Personal einstellen, vor allem im Bereich Engineering und Informationstechnologie, um die
Digitalisierung und speziell die Industrie 4.0 im Unternehmen
voranzutreiben», so Laurent Troger, Präsident der Zugsparte. Ziel des Umbaus sei, «künftig alle Produkte und Dienstleistungen weltweit mit demselben Qualitätsstandard anzubieten.»

su mit dpa, Reuters

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