"Justiz-Theater": Zum dritten Mal lebenslang für «Carlos»

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Von Christoph Debets
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Ein Schwurgericht in Paris hat Ilich Ramírez Sánchez, genannt Carlos, wegen eines Anschlags in der französischen Hauptstadt vor mehr als 42 Jahren zu einer weiteren lebenslangen Freiheitsstrafe verurt

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Ein Schwurgericht in Paris hat Ilich Ramírez Sánchez, genannt Carlos, wegen eines Anschlags in der französischen Hauptstadt vor mehr als 42 Jahren zu einer weiteren lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt.

Der 67-jährige Venezolaner verbüßt bereits zwei lebenslange Haftstrafen in Frankreich wegen Anschlägen in den 70er und 80er Jahren. Er galt lange als der “meistgesuchte Terrorist der Welt”.

“Effektiv ändert das nichts an der Lage von Carlos. Es ändert aber alles für die Opfer. Heute hat die Justiz gesprochen. Nach 43 Jahren hat das außergewöhnliche Symbolkraft. Seit 43 Jahren warten die Opfer darauf zu wissen, wer für den Anschlag verantwortlich war. Heute wissen wir, es war Carlos”, erklärte der Vorsitzende der Opfervereinigung Guillaume Denoix de Saint Marc.

Die Verteidigung kündigte Berufung an und sprach von einem “Justiz-Theater”.

“Wir wissen nichteinmal, was für eine Granate in dem Einkaufszentrum in St. Germain detonierte. Die mediale Wahrheit hat die juristische Wahrheit geprägt, die Wahrheit der Medien ist in das Denken der Richter eingedrungen”, beklagte Verteidiger Francis Vuillemin.

Die Kammer sah es als erwiesen an, dass Ilich Ramírez Sánchez, 1974 eine Handgranate in ein Einkaufszentrum geworfen hat. Dabei wurden zwei Menschen getötet und 34 verletzt.

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