Davos: Trump wettert gegen "schreckliche" Freihandelsabkommen

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Von Euronews
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...und schließt zweite Amtszeit nicht aus

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Auch beim Weltwirtschaftsforum in Davos bleibt US-Präsident Donald Trump dabei: Er ist überzeugt, dass die USA im Welthandel von ihren Geschäftspartnern benachteiligt werden. Er macht billige Produktion im Ausland und Importe für den Verlust zahlreicher heimischer Arbeitsplätze verantwortlich – und kündigte kurz vor seinem Auftritt in Davos neue Strafzölle an.

Donald Trump, US-Präsident, im CNBC-Interview:

„Nachdem ich meine Reise nach Davos angekündigt hatte, gab es riesige Geschichten über "die Elite" und "die Globalisten" und all das. Darum geht’s aber nicht, sondern nach Amerika zu kommen, Geld zu investieren, Arbeitsplätze zu schaffen, um Unternehmen, die hinkommen, wir stellen da jede Woche neue Rekorde auf, jeden Tag.“

In Freihandelsabkommen sieht der US-Präsident eine Art trojanische Pferde, um die USA zu schwächen. Als eine seiner ersten Amtshandlungen unterzeichnete Trump vor einem Jahr ein Dekret zum Ausstieg der USA aus der Transpazifischen Partnerschaft TPP zwischen 12 Staaten. Er ziehe bilaterale Abkommen vor.

Donald Trump, US-Präsident:

„Ich würde TPP ja machen, wenn wir einen viel besseren Deal kriegen würden. Wir hatten einen schrecklichen Deal. Schrecklicher Deal. NAFTA ist auch ein schrecklicher Deal, wir verhandeln es neu. Ich könnte aus NAFTA aussteigen, oder auch nicht - wir werden sehen, was passiert.“

„Ich habe viel von dem, was ich gesagt habe, erfüllt und ich bin erst ein Jahr im Amt, wissen Sie, ich meine, ich habe 4 Jahre, vielleicht nochmal 4, ok?

Das Nordamerikanische Freihandelsabkommen NAFTA ist ein Wirtschaftsverband zwischen Kanada, den USA und Mexiko und bildet seit 1994 eine Freihandelszone auf dem nordamerikanischen Kontinent. Mit dem Inkrafttreten des Handelsabkommens wurden zahlreiche Zölle abgeschafft, viele weitere wurden ausgesetzt.

Kritiker bemängeln an NAFTA: Mexiko, früher Selbstversorger mit dem Hauptnahrungsmittel Mais, wurde mit hochsubventionierten US-amerikanischen Landwirtschaftsprodukten und Fleisch überschwemmt, dessen Preis 20 Prozent unter den Produktionskosten liege, so Héctor Carlos Salazar vom Dachverband der mexikanischen Maisproduzenten. Die erwartete Spezialisierung der mexikanischen Landwirtschaft trat nicht ein: Millionen Maisbauern mussten nach Angaben des US-amerikanischen Gewerkschaftsdachverbands aufgeben, die vielen Land- und Arbeitslosen konnten aber nicht in den neu entstandenen Zulieferindustrien absorbiert werden. Die Kriminalität stieg. Mexiko muss heute 60 Prozent seines Weizen- und 70 Prozent seines Reisbedarfs importieren. Kanada wurde wieder zu einem Exporteur von Rohstoffen und hat verstärkt mit Umweltproblemen zu kämpfen, während gleichzeitig die internationale Ölwirtschaft Druck auf die Umweltschutzbestimmungen ausübt. Insgesamt stagnierten die Einkommen in den Mitgliedsländern, während die Einkommensungleichheit stieg.

su mit dpa

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