Oxfam-Botschafterin Minnie Driver tritt "am Boden zerstört" zurück

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Nach Medienberichten hatten Oxfam-Mitarbeiter nach dem Erdbeben in Haiti im Jahr 2010 in einer von der Organisation gemieteten Villa Sexorgien veranstaltet und im Tschad 2006 mutmaßliche Prostituierte in das Haus des Oxfam-Teams eingeladen

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„Am Boden zerstört“ hat sich die Schauspielerin und Oxfam-Botschafterin Minnie Driver von der britischen Entwicklungshilfeorganisation abgewandt - wegen Berichten über diverse Sex-Skandale war bereits die britische Vizechefin, Penny Lawrence, zurückgetreten.

“Alles, was ich dir über diese schreckliche Oxfam-Enthüllung sagen kann, ist - ich bin am Boden zerstört. Zerstört wegen der Frauen, die von Menschen benutzt wurden, die eigentlich geschickt worden waren, um ihnen zu helfen. Zerstört von der Reaktion einer Organisation, die ich seit meinem 9. Lebensjahr unterstützt habe.“

Driver ist die erste Prominente, die direkte Konsequenzen aus den Vorwürfen zieht. Als Oxfam-Botschafterin reiste Driver nach Medienberichten (britische Nachrichtenagentur PA) unter anderem nach Kambodscha und Thailand, um die Arbeit der Hilfsorganisation dort zu unterstützen.

Nach Medienberichten («The Times», «The Observer») hatten Oxfam-Mitarbeiter während ihres Einsatzes nach dem Erdbeben in Haiti im Jahr 2010 in einer von der Organisation gemieteten Villa Sexorgien mit Prostituierten veranstaltet und im Tschad 2006 wiederholt mutmaßliche Prostituierte in das Haus des Oxfam-Teams eingeladen. Andere Berichte („VIP.de“) sprechen von Frauen in Notlagen, die ausgenutzt und zum Sex erpresst wurden. Bosse der NGO hätten davon gewusst und nicht gehandelt.

Kurz vor dem Rücktritt von Lawrence hatte die Europäische Kommission damit gedroht, ihre Mittel für Oxfam zu streichen. Man erwarte, dass die Anschuldigungen so schnell und transparent wie möglich aufgearbeitet werden, sagte eine Sprecherin der Brüsseler Behörde. Brüssel habe die Arbeit von Oxfam in Haiti 2011 mit 1,7 Millionen Euro unterstützt.

Oxfam ist ein internationaler Verbund von Hilfs- und Entwicklungsorganisationen mit Sitz in Oxford. Das Oxford Committee for Famine Relief (Oxforder Komitee zur Linderung von Hungersnot) war 1942 in Großbritannien gegründet worden, um die Folgen der deutschen Besatzungspolitik in Griechenland zu lindern, wo wirtschaftliche Ausbeutung zur Großen Hungersnot geführt hatte.

su

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