Australien verbietet Ministern Sex mit Angestellten

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Copyright AAP/Mick Tsikas/via REUTERS
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Von Alexandra Leistner mit dpa
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Büroaffären soll es für Politiker in Australien demnächst nicht mehr geben. Dafür will Ministerpräsident Malcom Turnbull mit einem neuen Gesetz sorgen.

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Liebesaffären im Büro werden meist geheim gehalten. Für manche mag das auch gerade den Reiz ausmachen. Für australische Minister sollen Beziehungen mit Angestellten oder untereinander bald per Gesetz verboten werden. Das hat der konservative Premierminister Malcolm Turnbull angekündigt.

Die Regelung soll für Minister gelten, unabhängig davon ob sie verheiratet sind oder nicht.

Vize schwängert jüngere Angestellte

Der Regierungschef reagierte damit auf einen Seitensprung seines Vizes Barnaby Joyce, des Parteichefs seines Koalitionspartners, der National Party. Der 50-Jährige hatte zu Beginn der Woche bestätigt, dass eine 17 Jahre jüngere Ex-Mitarbeiterin ein Kind von ihm erwartet. 

Joyce ist verheiratet und hat vier Kinder. Bei ihnen, seinen Wählern und auch bei der Geliebten, die für ihn als Medienberaterin tätig war, entschuldigte er sich.

Zwangsurlaub statt Vertretung

Turnbull bezeichnete das Verhalten seines Stellvertreters als "entsetzlichen Einschätzungsfehler". Den Rücktrittsforderungen der Opposition schloss er sich aber nicht an. Zugleich gab er bekannt, dass sein Vize kommende Woche Urlaub machen wird. Eigentlich wäre Joyce dann Australiens amtierender Premierminister gewesen, weil Turnbull zu einem Besuch in die USA reist.

Joyce hatte die Regierung bereits vergangenes Jahr in Schwierigkeiten gebracht, weil er verschwiegen hatte, dass er auch die neuseeländische Staatsbürgerschaft besitzt. Wegen der doppelten Staatsbürgerschaft musste er auf seinen Parlamentssitz verzichten, so dass die rechtsliberale Koalition keine Mehrheit mehr hatte. In der fälligen Nachwahl eroberte er sich den Sitz dann aber wieder zurück.

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