Holocaust-Überlebender: Ich glaube an das Gute im Menschen"

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Von Stefan Grobe
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Simon Gronowski sieht heute einen brutalen Antisemitismus des Hasses, den er bekämpft

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Besuch bei Simon Gronowski in Brüssel, geboren 1931. Vor seinem Ruhestand war er Juraprofessor und Jazzpianist. Zeitweise war er auch Vorsitzender des Verbandes der aus Belgien deportierten Juden.

In Belgien wurde seine Geschichte bekannt als "Das Kind des 20. Konvois".

"Sie warfen mich in einen dieser Viehwagen. Ich war damals, am 19. April 1943, elf Jahre alt", erzählt er.

"Ich wußte nicht, dass ich zum Tode verurteilt war und dass man mich zu dem Ort meiner Hinrichtung bringen würde, nach Auschwitz.

Wie durch ein Wunder überlebte ich, weil ich aus dem Zug sprang und mir anschließend von mutigen Menschen geholfen wurde. Und warum das alles,? Weil meine Eltern Juden waren."

Auf dem Weg nach Auschwitz wurde der Zug in Belgien von Widerstandskämpfern angegriffen. Der Zug kam zum Stehen.

"Meine Mutter sagte mir, ich solle springen - und ich gehorchte. Hätte sie gesagt, ich solle bei ihr bleiben, hätte ich das auch getan. Und wenn ich gewusst hätte, dass meine Mutter nicht mit mir springen würde, wäre ich nicht gesprungen.

Meine Mutter rettete mir das Leben. Sie ist meine erste Heldin."

Seine Mutter und Schwester wurden in Auschwitz ermordet. Wie denkt er über den heutigen Antisemitismus?

"Es gibt Leute, die mögen keine Juden, aber sie wollen kein Unrecht tun. Und dann gibt es eine brutalen Antisemitismus, den des Hasses. Und diesen bekämpfe ich.

Ich bin ganz optimistisch und glaube an die Zukunft und das Gute im Menschen."

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