Armenische Opposition macht weiter Druck

Die armenische Opposition ruft dazu auf, Versammlungen und Demonstrationen in ganz Armenien fortzusetzen und damit den Druck auf die Institutionen aufrecht zu erhalten. Gerade am 1. Mai, am Tag der Abstimmung über den neuen Übergangs-Premierminister sollen die Armenier ihren Willen zur Veränderung deutlich machen.
Nach zwei Wochen anhaltender Demonstrationen und wenigen Tagen, nachdem die Regierung von Ministerpräsident Sargsjan zu Fall gebracht wurde, wird die Regierungspartei bei der Wahl des Ministerpräsidenten keinen Kandidaten ins Rennen schicken.
Damit ist Oppositionsführer Nikol Paschinjan seinem Ziel, neuer Regierungschef zu werden, deutlich nähergekommen. Er ist bisher einziger Bewerber auf das Amt. Gewinnt er, will er Neuwahlen innerhalb von sechs Monaten ansetzen.
euronews hat den Oppositionellen Tigran Avinyan getroffen; er ist Sprecher der "Civil Contract Party":
"Ich glaube wirklich, dass alle Abgeordneten im Parlament wissen, was das wahre Interesse Armeniens ist und Nikol Pashinyan zum Premierminister von Armenien wählen. Er ist der Einzige, der freie, transparente und demokratische Wahlen in Armenien garantieren kann"
„Der einzige Möglichkeit für die republikanische Partei, ihre Ehre zu retten, ist, den Kandidaten des Volkes zu unterstützen: Nikol Pashinyan. Ich glaube, ihre Abgeordneten wissen das und ich glaube wirklich, dass sie so wählen werden.“
"Wissen sie, ganz zu Anfang hat uns jeder gesagt, dass es keine Hoffnung gibt, es sei völlig nutzlos was wir tun. Am Ende kommt nichts dabei heraus, aber wir haben gehofft, dass sich die Menschen für ihre Rechte einsetzen, gegen die Korruption, gegen die allgegenwärtige Heuchelei.... die Leute standen auf, zurecht.. und wir hatten richtig gelegen."
euronews Korrespondent Apostolos Staikos über die Haltung der Regierungspartei:
"Quellen aus der Republikanischen Partei erklärten gegenüber euronews, dass man die Spaltung beenden und dem Land Frieden und Stabilität bringen wolle. Die Partei sei bereit, an neuen Gesprächen teilzunehmen, sagt aber nicht, ob sie Nikol Pasiniyan als Premierminister Armeniens unterstützen wird."