Handelsstreit: Juncker erreicht Deal mit Trump

Handelsstreit: Juncker erreicht Deal mit Trump
Von Stefan Grobe
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Europa reagiert überwiegend positiv, Frankreich mit Zurückhaltung

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Mit Erleichterung ist in Europa die Vereinbarung zwischen US-Präsident Donald Trump und EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker aufgenommen worden, den aktuellen Handelskonflikt im Dialog zu lösen.

Trump versprach, EU-Importe nicht mit weiteren Zöllen zu belegen, während beide Seiten über einen Abbau von Handelsschranken verhandelten.

Einzelheiten wurden indes nicht bekannt. Beobachter sprachen daher eher von einer symbolischen Vereinbarung.

Es sei das erste Mal, dass die Trump-Administration den Handel mit Europa als für beide Seiten gewinnbringend beschrieb, so Peter Rashish von der Johns Hopkins Universität in Washington.

Die USA würden nicht länger als Opfer dargestellt, das sei positiv.

Nach dem Treffen mit Juncker lobte Trump die Bereitschaft der EU, mehr amerikanische Sojabohnen zu kaufen.

Marktkenner indes merkten an, dass die EU dies bereits seit Juni tue, seit die Preise wegen Trumps anti-chinesischer Zölle stark gesunken seien.

Frankreichs Finanzminister Bruno LeMaire begrüßte die vereinbarten Diskussionen mit Washington.

Diese dürften jedoch nicht zu weit gefast werden.

Auf Twitter wandte er sich dagegen, dass die Landwirtschaft Teil der Gespräche sei.

Europa dürfe keine Kompromisse bei seinen Qualitätsstandards eingehen.

Die Verhandlungen mit Washington sollen in erster Linie das Problem der US-Stahl- und Aluminiumzölle sowie die EU-Gegenmaßnahmen lösen.

Juncker habe Auto-Importzölle verhindert und geschickt verhandelt, so Experten.

Juncker sei nicht mit Konzessionen zu Trump gereist, aber mit den Ergebnissen der jüngsten Gespräche mit China, so der ehemalige Direktor der Welthandelsorganisation (WTO), Pascal Lamy.

Juncker verhandle mit den Chinesen gegen Trump und mit Trump gegen die Chinesen.

Angesichts von Trumps Unberechenbarkeit dürfte das Thema Handelsstreit die Welt noch weiter beschäftigen.

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