Erdoğan gibt USA die Schuld an schwacher Lira

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan bei einer Rede in Trabzon
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan bei einer Rede in Trabzon
Von Euronews
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Der türkische Präsident vermutet eine Verschwörung der USA hinter der schwachen Landeswährung.

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Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan sieht die schwache Landeswährung Lira in einer Verschwörung durch die USA begründet.

Bei einer Rede am Sonntag in der türkischen Stadt Trabzon sagte Erdoğan:
"Was sie mit Provokationen, mit Putschversuchen nicht erreichen konnten, versuchen sie jetzt mithilfe von Geld zu schaffen. Im Klartext nennt man das Wirtschaftskrieg. Man nennt das eine Operation gegen die Türkei. Und das Ziel dieser Operation ist, die Verteidigungsmechanismen unserer Wirtschaft niederzureißen und so die Türkei in allen Bereichen in Ketten zu legen, vom Finanzwesen bis zur Politik, um das türkische Volk in die Knie zu zwingen."

Im Streit um einen in der Türkei inhaftierten US-Pastor werden in den USA ab diesem Montag die Strafzölle auf Stahl- und Aluminium-Importe aus der Türkei drastisch erhöht.

Entgegen den Empfehlungen von Wirtschaftsexperten und trotz einer Inflationsrate von über 15% hält Erdoğan an einem niedrigen Zinssatz fest. Laut ihm spiegele die schwache Lira nicht die wirtschaftliche Realität im Land wieder. Dass die Türkei in einer Wirtschaftskrise stecke, streitet er ab. Einheimische Unternehmen sollten sich nicht beeinflussen lassen, es sei nicht nur die Aufgabe der Regierung, sondern auch die Pflicht der Industriellen und Händler, die Nation am Leben zu erhalten. Zudem solle man keine Fremdwährungen ankaufen, denn das könnte die türkischen Banken noch mehr unter Druck setzen.

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