Der in Russland inhaftierte ukrainische Filmemacher Oleg Senzow hat seinen Hungerstreik unterbrochen. Zuletzt hatte sich sein Zustand drastisch verschlechtert.
Der in Russland inhaftierte ukrainische Filmemacher Oleg Senzow hat seinen Hungerstreik gestoppt. Das berichtet die russische Nachrichtenagentur Interfax in Berufung auf die Strafvollzugsbehörde.
Hungern für Freilassung "politischer Gefangener"
Dass Senzow nach fünf Monaten wieder Nahrung zu sich nehme, zeige, dass sein Zustand kritisch sei, so die ukrainische Menschenrechtsbeauftragte Ljudmyla Denissowa auf Facebook.
Der Regisseur war Mitte Mai in den Hungerstreik getreten. Diesen wollte er eigentlich erst beenden, wenn Moskau mehrere Ukrainer freilässt, die Senzow "politische Gefangene" nennt.
20 Jahre Lagerhaft
Senzow selbst war 2014 auf der Krim festgenommen worden – wegen angeblich geplanter Terroranschläge. Er wurde zu 20 Jahren Lagerhaft verurteilt.
Ein politisch motivierter Prozess, kritisieren Menschenrechtler. Der auf der Krim geborene Künstler hatte sich wiederholt gegen die Annexion der Halbinsel durch Russland starkgemacht.