Der Kreml hat Kiew vor der Unabhängigkeit der orthodoxen Kirche gewarnt
Der Kreml hat vor schweren Folgen des ukrainischen Strebens nach kirchlicher Unabhängigkeit von Russland gewarnt. Mit einem solchen Schritt könnte die orthodoxe Welt gespalten werden, sagte ein Kreml-Sprecher. Moskau warnte zugleich vor einer harten Reaktion der russisch-orthodoxen Kirche auf die Entscheidung der Bischofskonferenz unter Vorsitz des ökumenischen Patriarchen Bartholomäus. Das Gremium hatte die über 300 Jahre alte Zuordnung der Ukraine zum Moskauer Patriarchat widerrufen.
Der Kiewer Patriarch Filaret sagte im ukrainischen Rundfunk: "Ich hatte diese Frage bereits aufgeworfen, als die Ukraine unabhängig wurde. Bürger eines unabhängigen Staates brauchen eine unabhängige Kirche, wie sie auch die Staaten des Balkans haben. Wir stellen keine völlig neuen Forderungen."
Damit übernahm Bartholomäus wieder die kirchliche Oberhoheit über die Ukraine, was als Zwischenschritt zur Autokephalie der Kirche gilt. Bartholomaios, Patriarch von Konstantinopel mit Sitz in Istanbul, gilt als Erster unter Gleichen und ist damit ranghöchster Kirchenführer.