Junger Jäger (22) erschießt britischen Mountainbiker (34)

Junger Jäger (22) erschießt britischen Mountainbiker (34)
Copyright Symbolbild REUTERS/Vasily Fedosenko
Von Kirsten Ripper mit AFP
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Der junge Mann fuhr mit dem Rad durch die Alpen - in der Nähe waren sieben Jäger unterwegs.

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Ein tödlicher Jagdunfall in den französischen Alpen sorgt für Entsetzen. In Montriond - in der Nähe von Avoriaz in der Region Haute-Savoie - ist ein Brite, der mit einem Mountainbike einen Berg hinunterfuhr, erschossen worden. In der Nähe auf 1.350 Metern Höhe waren sieben Jäger unterwegs, die Hochwild jagen wollten.

Der 22-jährige Jäger, der den tödlichen Schuss abgefeuert hatte, ist laut einem Bericht von "Le Dauphiné" unter Schock. Er konnte zunächst nicht befragt werden und wurde ins Krankenhaus gebracht. Ermittlungen wegen Todschlags wurden eingeleitet, wie die Staatsanwaltschaft von Thonon mitteilte.

Der 34 Jahre alte Brite, der erschossen wurde, war ein Gastwirt aus dem 9 Kilometer entfernten Ort Les Gets. Laut französischen Medien war er auf einer in der Region bekannten Mountainbike-Strecke unterwegs.

Das Unglück von Montriond erhöht auch den Druck auf den französischen Präsidenten. Emmanuel Macron hatte zum Ärger der Jagdgegner Ende August die Gebühr für eine Jagderlaubnis von 400 auf 200 Euro gesenkt. Zudem hatte der zurückgetretene Umweltminister Nicolas Hulot den Einfluss der Jäger-Lobby und die Anwesenheit einer ihrer Vertreter während einer Sitzung des Kabinetts in Paris kritisiert.

Umweltschützer in Frankreich wollen, dass der Einfluss der "Fédération nationale des chasseurs (FNC)" auf Regierungsentscheidungen eingedämmt und das Leiden der Tiere in den Vordergrund gestellt werden müsse.

Im Internet fordern einige - wie der Ex-Fußballer Rémi Gaillard, dass der Präsident nach dem Jagdunfall von Montriond sofort die Jagdsaison abbrechen sollte.

In Frankreich gibt es 1,2 Millionen Jäger.

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