NATO findet harte Worte zu Russland - mehr aber auch nicht

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Von Andrei Beketov
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Keine Entsendung von zusätzlichen Kriegsschiffen ins Schwarze Meer

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Zu Beginn ihres zweitägigen Treffens in Brüssel haben die Außenminister der NATO über die Spannungen zwischen der Ukraine und Russland beraten.

Dabei rief NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg Moskau auf, die festgehaltenen ukrainischen Schiffe samt ihren Besatzungen umgehend freizugeben.

Zudem erklärte Stoltenberg, wegen des Jahre langen aggressiven russischen Verhaltens gegenüber der Ukraine, was auch nun wieder im Schwarzen Meer deutlich geworden sei, habe die NATO die größte Verstärkung der kollektiven Verteidigung seit dem Ende des Kalten Krieges vollzogen.

Das Bündnis beschloss, der Ukraine beim Ausbau ihrer veralteten Streitkräfte zu helfen.

Dagegen kommt es vorerst nicht zu einer Entsendung zusätzlicher Kriegsschiffe der NATO in das Asowsche Meer, was der ukrainische Präsident Poroschenko gefordert hatte.

Nach Meinung von Analysten wäre dies aber ein bedenkenswerter Schritt.

Rumänien, die Türkei und Bulgarien seien allesamt NATO-Staaten mit Schwarzmeerküsten. Eine stärkere Militärpräsenz etwa im rumänischen Hafen Konstanza könnte daher ein hilfreicher Schritt sein, die Abschreckungskraft der NATO zu erhöhen, meint der Verteidigungsexperte Michael Carpenter vom Penn Biden Center der University of Pennsylvania.

Dies wäre zudem eine klare Konsequenz aus dem aggressiven Verhalten Russlands in der Region.

Der rumänische Hafen Konstanza ist bereits häufig Anlaufpunkt für Marineeinheiten aus NATO-Staaten.

Auf eine mögliche Verstärkung der NATO-Präsenz im Schwarzen Meer hat Russland bereits reagiert, wie unser Korrespondent Andrei Beketow erklärt.

So äußerte das Mitglied des Russischen Föderationsrats, Alexei Puschkow scharfe Kritik am US-Senator John Barrasso, der sich für eine solche Entsendung stark gemacht hatte.

Dies würde lediglich zu einer Eskalation des Konflikts führen, so Puschkow.

Inzwischen gibt es in Russland Berichte, wonach die russische Schwarzmeerflotte in der nächsten zeit ein Manöver im Asowschen Meer plant.

Journalist • Stefan Grobe

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